• Nicht ungeschrieben soll es bleiben,
    Kommt es auch nie in deine Hand;
    Was ich verschwiegen, laß mich schreiben,
    Denn mein ist, was an dir ich fand.
    Ich hatte dich ja Tag und Nacht
    Ersehnt, geahnt, in Traumesnot;
    Oft bin ich schluchzend aufgewacht
    Und glaubte, du seist lange tot.
    Da glomm ein...

  • Tief im Winterrahmen
    Leuchtet mir dein Bild.
    Als wir Abschied nahmen,
    Fiel der Schnee so mild.

    Standen eng beisammen
    In der Flockenpracht.
    Als wir Abschied nahmen,
    Fiel der Schnee so sacht.

    Und die Wellen kamen
    Wie ein schluchzend Heer.
    Als...

  • Nun kommen wieder die hellen Nächte,
    Und ob ich werke den langen Tag,
    Sie wecken in mir der Sehnsucht Mächte,
    Daß ich nicht ruhen noch schlafen mag.

    Die Geister locken, die Geister rufen,
    Bis weißgewandelt aus meinem Haus
    Auf mondscheinleuchtenden Marmorstufen
    Ich wandernd zieh' in die Nacht...

  • Blasser werden meine Wangen,
    Müd und leise wird mein Gang,
    Und ein zitterndes Verlangen
    Bebt durch meiner Lieder Klang.

    Ruhlos lieg' ich in der Kammer
    Nachts, wenn Winterstürme wehn
    Und die Sehnsucht und der Jammer
    Klagend durch den Garten gehn.

    Bebend öffne ich mein...

  • Und war mir nicht beschieden
    Dein Lenz, so laß mich sein
    Im herbstlich goldnen Frieden
    Dein Abendsonnenschein.

    Und faßt auch deine Rechte
    Nimmer die Hände mein,
    Die Ruhe deiner Nächte,
    Dein Traumbild laß mich sein!

    Und wiegten andere Lieder
    In Lieb und...

  • Unsere Wege kreuzten sich,
    Freund, mein Freund, zu spät, -
    Hörst du, wie der Wetterwind
    Durch die Heide weht?

    Hätte mir dein Blick gestrahlt
    Ach! vor langer Zeit,
    Weinte nicht an meinem Herd
    Heut die Einsamkeit. (S. 28)...

  • Sie liebten sich hienieden,
    Doch niemand wußte davon,
    Und als sie starben in Frieden,
    Da blühte der rote Mohn.

    Sie wurde zu Grabe getragen
    An einem stillen Tag;
    Und niemand wußte zu sagen,
    Wo er im Tode lag.

    Sie ruhte tief im Tale,
    Die Sterne schauten...

  • An Fatimé

    Laßt blühen die Rose, die Hafis entzückte
    In Schiras' Königssaal,
    Du, mir vom Himmel so grausam gepflückte,
    Du warst meine Rose im Tal!

    Laßt fliehen das Reh auf den Scheidebergen...

  • Ich spiel' die alten Lieder
    Aus sehnsuchtsheißem Drang -
    Da hör' ich plötzlich wieder
    Der Violine Klang,

    Als ob dein Haupt sich neige
    Wie einst im Jugendland -
    Und über deine Geige
    Streicht eine Geisterhand.

    Ich will dich sehn und lauschen -
    Schrill...

  • Zum letzten Mal ...

    Komm, setze dich nieder an meiner Seite,
    Du liebster Mann im Erdental!
    Und deine beiden Hände breite
    Mir über das Haupt, zum letztenmal ...
    Daß ich, zum Abschied, heimlich klage,
    Was dir mein stolzer Sinn verschwieg:
    Das wunde Sehnen, das schluchzend zutage
    Um...