• [119] Cupido.

    Stellt mir der weise Lisidor
    Den Gott der Liebe schrecklich vor,
    Mit schweren fürchterlichen Pfeilen,
    Wovon die Wunden selten heilen:
    5 So irrt er sich,
    Glaubt er, ich fürchte mich.

    ...

  • Ein Gartenhäuschen, lichtumflossen,
    hält uns zur süsser Lust umschlossen
    in rosenhauchdurchwürzter Luft.

    Der Wohlgeruch, der lieblich linde,
    5 verschwimmt im leichten Sommerwinde
    mit ihres Puders feinem Duft.

    Und was ihr Blick verheissen, gilt!
    ihr Busen wirbt, die Lippen sprühen
    und lassen fiebrisch mich erglühen.

    10 Doch da...

  •      Dämmernd liegt der Sommerabend
    Ueber Wald und grünen Wiesen;
    Goldner Mond, am blauen Himmel,
    Strahlt herunter, duftig labend.

    5      An dem Bache zirpt die Grille,
    Und es regt sich in dem Wasser,
    Und der Wandrer hört ein Plätschern,
    Und ein Athmen in der Stille.

         Dorten, an dem Bach alleine,
    10 Badet sich die schöne Elfe...

  • [40]
    DÄMMERUNG
    Im Hof, verhext von milchigem Dämmerschein,
    Durch Herbstgebräuntes weiche Kranke gleiten.
    Ihr wächsern-runder Blick sinnt goldner Zeiten,
    Erfüllt von Träumerei und Ruh und Wein.

    5 Ihr...

  • [234]

    D Bäarasteachar.

    Höllackerment! ischt des a Jascht,[1]
    I seall verluir da’n Ôdem fascht!
    Ischt des a Gsprang, ischt des a Gläuf,
    Aß höb ma’ en Rabbiner täuf!
    5...

  • [231]

    D Blockstrecker.

    Z Daugadorf[1] am Doanawassar
    Stôht a menger Burgar still,
    Wenn er au füar s Leaba geara
    Num uff diesi[2] Seita will.

    5 Und...

  • [213]

    D Hummeler.

    Wia von s Färbers Laubalada[1]
    Schwazi Tüachar ab der Stang,
    Hanget Wolka ra vom Himmal,
    Dingar, siebazg Ehla lang.

    5 Und im Menger[2]...

  • [85]

    D Muatarsprôch.

    I schwätz, wia miar der Schnabel gwachsa’n ischt
    Und wia’n is hau’ von meiner Muatar ghairt,
    Und glaub, wear seiner Muatar Sprôch it aihrt,
    Dear sei schau’ weagedeam koi’ reachter...

  • [75]

    D Reimer.

    S geit Leut, se sind so halba gescheit
    Und halba sind se Narra.
    Zua deane wearet d Reimer keit[1],
    Se häbat äll en Sparra.

    5 Nu’ guat! Nôch wearet au it wild
    ...

  • [181]

    D Ruabadiab.[1]

    Hänsisbäuri mit de Weiber
    Wäscht beim Brückle voar am Eatter.[2]
    Uffam Brückle stôht a Treiber,
    Raucht und dischkarriart...