• Mein Sinn ist hoch und stolz mein Herz,
    Unnahbar ist mein Glaube —
    Und stehe doch — ein Bettelmann —
    am Wegesrand im Staube.

    Ich habe, was ihr alle sucht
    durch euer banges Leben —
    und was ich von euch bitten mag,
    ihr könnt es mir nicht geben.

    Ich träum' von einer...

  • Zum Narren sprach die holde Königinne
    — ein spöttisch Lächeln lag um ihren Mund,
    desgleichen lächelte der Hof im Rund —:
    "Sag', Schellenohr, was hältst du von der Minne —?"

    Der Narr, der ihr zu Füßen an den Stufen
    des Thrones saß, zuckt, also angerufen,
    jählings zusammen, wandte sich sodann,...

  • Den nachtblauen Himmel hinunter
    fährt ein Stern.
    Warum? In welche Weiten?
    Ich wüßt' es gern. —

    Ich habe dem flimmernden Flüchtling
    lange nachgedacht —
    Er hat mein Herz hell jubeln,
    er hat es ahnen gemacht.

    Es geht wohl ein Mädchen im Walde
    an fernem Ort,...

  • Lächelt der Sonnenschein,
    schwindet der Schnee.
    Warm wird dem Herze mein,
    wenn ich dich seh'.

    Weit in die Welt hinein
    flattert mein Glück,
    und in die Augen dein
    kehrt es zurück.

    Nimmermehr frage ich,
    ob du mich liebst.
    Weißt deine Tage nicht,...

  • Silberlichte Wolkenelfen
    schäkern mit dem hochbejahrten,
    immer noch verliebten Mond.

    Aus dem hohen Giebelfenster,
    wo des knurrig strengen Alten
    schöne Tochter unschuldweiße
    Mädchenträume schlafen soll,
    leuchtet ängstlich und verstohlen,
    dennoch treulos unverhohlen
    ...

  • Tage kommen frohen Schrittes
    liederhell mit lichtem Blick —
    leicht in reichen Geberhänden
    jede Stunde trägt das Glück.

    Tage streuen milden Segen
    aus der Blütenbäume Pracht —
    aus den Sonnensilberfäden
    weben sie den Traum der Nacht.

    Kind, so gehen alle Wunder...

  • Und wenn sie dich umschwirren
    und Schmeichelworte girren
    galant und zart,
    wenn ihre Augen spielen
    und wenn sie nach dir schielen
    verliebter Art —

    Und hat auch ihr Gekose,
    so närrisch, süß und lose
    dir's angetan,
    ja, wenn ich es auch wüßte,
    wie mancher dich...

  • Still ist die Nacht, die toten Gassen schweigen
    und einsam hallt mein müder Schritt.
    Die Sehnsucht kam und löst' mich aus dem Reigen
    und nahm mich mit.

    Fern hör' ich noch die hohen Geigen sinken
    zum tollen Tanz,
    die Menschen lachen, und die Becher klingen
    beim Mummenschanz. — —...

  • Eine feine, weiße Wolke
    schwimmt im lichten Abendhimmel.

    Dunkelschattig, zartgesondert
    ragen schwarze Fichtenkronen,
    Giebeldach und Zaun und Brunnen,
    wie mit scharfer, schmaler Schere
    sorgsam zierlich ausgeschnitten. —

    Fern ein Windrad hebt gelassen,
    wie im Traume...

  • Ist ein Tag gewesen
    voller Sonnenschein —
    schließ' ihn fest in deinem
    Herzen ein.

    Wenn des Zweifels Stimme
    hämisch in dir spricht,
    Torheit wäre alles —
    glaub' ihr nicht!

    Ewig lebt die Stunde,
    da du rein gelacht —
    Echte Sonnentage
    ...