Frühling

Tage kommen frohen Schrittes
liederhell mit lichtem Blick —
leicht in reichen Geberhänden
jede Stunde trägt das Glück.

Tage streuen milden Segen
aus der Blütenbäume Pracht —
aus den Sonnensilberfäden
weben sie den Traum der Nacht.

Kind, so gehen alle Wunder
erdenher und himmelwärts —
steh' nicht taub und drücke jede
schnelle Stunde an dein Herz!

Collection: 
1919

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Senke mir die Rosenkrone
tief in meine Stirne. —

Sehnsucht ließ zu dir mich finden
und den fernen, müdgetäuschten,
lieben, dummen Kinderglauben
hast du wachgerufen —
du — —
wie zuweilen noch die Sonne...

Führte zu dir mich des Zufalls Spiel,
oder war es ein Gott mit Willen und Ziel?
Ich mag nicht fragen; ich weiß es nicht.

Doch in meiner Stube war so viel Licht,
als wär’ von den Abendwolken allen
die rosigste just...

So beginnen Ewigkeiten — —

Wenn von herbstdurchbebten Bäumen
still die Blätter niedergleiten,
wenn in blauen Sehnsuchtsweiten
eines Vogels Lied verweht — —
Wenn ich tief in deinen Augen
deine reine Seele grüße...

Ich habe die Sonne gefragt:
"Was wirst du mir heute geben?"

Wach' auf! Wach' auf! Es tagt!
Schaffen sollst du und leben
und fragen nicht!

Ich habe die Vögel gefragt,
die mir das Taglied singen:
"Was...

Und daß es wieder ein Nachher gibt —!
Diese fragenden Räume und leeren Zeiten
und die plötzlich verzerrten anderen Seiten
an allem, was man um eines geliebt!

Daß man wieder steht an verschlossenen Pforten
und Hunger leidet im...