• Zwei Augen sind's, aus deren Blicken
    Die Sonne selbst ihr Feuer stahl
    Seht, Männerherzen, gleich den Mücken,
    Dreh'n taumelnd sich in ihrem Strahl.

    O sonnt' ich doch in diesen Augen,
    Den Mücken gleich, mein Angesicht,
    O dürft ich Lieb' aus ihnen saugen,
    Und wärmen mich an ihrem Licht!...

  • Immerdar mit leisem Weben
    Schwebt dein süßes Bild vor mir,
    Und ein liebesehnend Beben
    Zittert durch die Seele mir.

    Weg aus deinem Zauberkreise,
    Wo du mich so fest gebannt,
    Zog durch eine weite Reise
    Mich die Freundschaft auf das Land.

    Hier im Mutterarm der schönen,...

  • Elektrisch Licht und vielgestaltig Schwirren
    im weiten Saal – Musik und Gläserklirren.

    Gespräch und Lachen rings; blumendurchdüftet
    die heiße Luft von Parfüm vergiftet.

    Im großen Spiegel dort, nur halbverhüllt
    durch Sammetportieren, welch ein eignes Bild!

    Ein hoher Mann,...

  •  
    Komm!
    Setze Dich nieder an meiner Seite
    und Deine beiden Hände breite
    mir über die Stirne
    und über die feuchten
    Augen.

    In meinem Hirne
    sieht's übel aus,
    ich will es Dir beichten.
    Laß die Hand...

  • Komm her zu mir! Im wallenden Gewande,
    Umweht vom Nelkendufte harr ich Dein.
    Komm her zu mir! Wir sind im Zauberlande,
    der Mittag brütet rings - wir sind allein.

    An meinen Busen lehne Deine Wangen -
    so sanft ward nie Dein Dichterhaupt gewiegt;
    so haben keine Arme Dich umfangen,
    so hat kein...

  •  
    Rose der Liebe, in Schuld entsprossen,
    in Qual erblüht, mit Thränen begossen,
    o laß an Deinem Duft mich berauschen -
    die Seligkeit sollt ich um Alltagsglück tauschen?
    Ich will kein langes, kein reuloses Glück,
    Vollwonne nur einen Augenblick.
    ...

  • Zwei reißende Ströme, die fluten und fließen,
    um sich gemeinsam ins Meer zu ergießen -

    Zwei himmelaufsprühende, lodernde Flammen,
    im heiligen Feuer schlagend zusammen -

    Zwei Wetterwolken, die sich begegnen,
    Im Frühlingsgewitter die Welt zu segnen - -

    Dein Herz und mein Herz,...

  •  
    Seh' ich Deine zarten Füßchen an,
    So begreif' ich nicht, Du süßes Mädchen,
    Wie sie so viel Schönheit tragen können!

    Seh' ich Deine kleinen Händchen an,
    So begreif' ich nicht, Du süßes Mädchen,
    Wie sie solche Wunden schlagen können!
    ...

  •  
    Seit deiner Augen Himmelsglanz
    Mir in das Herz gestossen,
    Hat sich das Weltgeheimniß ganz
    Dem innern Blick erschlossen.

    Was dunkel war in Raum und Zeit,
    Ist nun in Licht verschwunden,
    Ich habe die ewige Seligkeit
    Genossen in...

  •  
    Sie wühlte in den Tönen
    Und spielte und sang mir vor,
    Es scholl der Gesang der Schönen
    Gar wundersam in mein Ohr.

    Bald klang's wie laute Mahnung
    Vergang'ner, schöner Zeit,
    Und bald wie leise Ahnung
    Zukünft'ger Seligkeit....