Die Sonne zittert im jungen Laub,
durch wehende Lüfte schwimmen
im alten Dreiklang des Feiertags
verhaltene Glockenstimmen.

Nun richten sie dir die Hochzeit aus
und läuten's in alle Weiten
und führen dich...

Poet: Bruno Ertler

Du aber bist die Gefahr der halbwachen Stunden,
bist die erwartete Feindin, nie überwunden,
gleißende Münze der Welt für den tiefsten Verrat,
Schrei des Versinkenden, Seele verworfener Tat —
Lilith —!

Seit du des...

Poet: Bruno Ertler

Mein Sinn ist hoch und stolz mein Herz,
Unnahbar ist mein Glaube —
Und stehe doch — ein Bettelmann —
am Wegesrand im Staube.

Ich habe, was ihr alle sucht
durch euer banges Leben —
und was ich von euch...

Poet: Bruno Ertler

Zum Narren sprach die holde Königinne
— ein spöttisch Lächeln lag um ihren Mund,
desgleichen lächelte der Hof im Rund —:
"Sag', Schellenohr, was hältst du von der Minne —?"

Der Narr, der ihr zu Füßen an den Stufen
...

Poet: Bruno Ertler

Den nachtblauen Himmel hinunter
fährt ein Stern.
Warum? In welche Weiten?
Ich wüßt' es gern. —

Ich habe dem flimmernden Flüchtling
lange nachgedacht —
Er hat mein Herz hell jubeln,
er hat es...

Poet: Bruno Ertler

Lächelt der Sonnenschein,
schwindet der Schnee.
Warm wird dem Herze mein,
wenn ich dich seh'.

Weit in die Welt hinein
flattert mein Glück,
und in die Augen dein
kehrt es zurück.
...

Poet: Bruno Ertler

Silberlichte Wolkenelfen
schäkern mit dem hochbejahrten,
immer noch verliebten Mond.

Aus dem hohen Giebelfenster,
wo des knurrig strengen Alten
schöne Tochter unschuldweiße
Mädchenträume schlafen soll,...

Poet: Bruno Ertler

Tage kommen frohen Schrittes
liederhell mit lichtem Blick —
leicht in reichen Geberhänden
jede Stunde trägt das Glück.

Tage streuen milden Segen
aus der Blütenbäume Pracht —
aus den Sonnensilberfäden...

Poet: Bruno Ertler

Und wenn sie dich umschwirren
und Schmeichelworte girren
galant und zart,
wenn ihre Augen spielen
und wenn sie nach dir schielen
verliebter Art —

Und hat auch ihr Gekose,
so närrisch, süß und...

Poet: Bruno Ertler

Still ist die Nacht, die toten Gassen schweigen
und einsam hallt mein müder Schritt.
Die Sehnsucht kam und löst' mich aus dem Reigen
und nahm mich mit.

Fern hör' ich noch die hohen Geigen sinken
zum tollen Tanz,...

Poet: Bruno Ertler