Angst packt mich an.
Denn ich ahne, es nahen Tage
voll großer Klage.
Komm du, komm her zu mir! -
Wenn die Blätter im Herbst ersterben
und sich die Flüsse trüber färben
und sich die Wolken ineinander schieben -
dann komm, du, komm!
Schütze mich -
stütze mich -
faß meine...
-
-
Drück' mir die Hand, daß mich dein Leid beglücke,
dein heiligreines Leid, das meinem gleicht.
O könnt ich doch, wenn deine Hand ich drücke,
das Glück dir lügen, das uns nie erreicht.
O könnt' mein Blick in deinen Hoffnung gießen,
daß endlich doch sich unser Traum erfüllt.
Laß' unsre Tränen ineinander fließen.... -
Eine Lilie nickt von meinem Tisch,
beugt die blätterschweren hohen Stengel
über mein Papier -.
Geh' mit deinen vorgestreckten Zungen!
Nein, doch! Bleib' nur, frecher Bengel -
Du wirst wissen, wen ich angesungen:
bist ja selbst von ihr. (S. 27)... -
Leis' verhallen ferne Geigenklänge,
und ein Köter bläfft gedämpft dazu.
Milde warnt der Vollmond durch die Scheiben -
sieht, wie wir uns lieben - ich und du.
Ach, er gönnt uns unser junges Treiben
und schickt alles, was uns stört, zur Ruh. (S. 27)... -
Riesengroße Rosengrüße
sandte ich zum Wiegenfeste
ihr, der einzig Heißgeliebten,
einen Brief dabei erhielt sie,
darin stand: ich liebe Dich,
Hilde, meine holde Hilde!
Hilf mir, Hilde, und erhöre
meine Schwüre, die ich schwöre
Dir, die ich so heiß Dich liebe.
Andern Tages lag die... -
Ewig gleich ging Cleos Leben
eheloser Einsamkeit.
Theo wohnte gleich daneben
mit der Seele, sehnsuchtsweit.
Cleo Theo sehn -
Theo Cleo sehn -
und um beide war's sogleich geschehn.
Weh, o Cleo!
Weh, o Theo!
Beider Herzen bebten bange,
beide träumten heiß... -
Auf den Knien bin ich hierhergekrochen
und suchte mein Herz, ob's nicht zerbrochen
am Fuße eines Baums verdorrt,
zerspalten von eines Blitzes Wucht. -
Ich find' es nicht, das arme Herz.
Es liegt wahrscheinlich anderwärts,
an einem dunkeln, kalten Ort,
wo's keiner sucht - wo's keiner sucht. - -... -
Ich bin ein Pilger, der sein Ziel nicht kennt;
der Feuer sieht, und weiß nicht, wo es brennt;
vor dem die Welt in fremde Sonnen rennt.
Ich bin ein Träumer, den ein Lichtschein narrt;
der in dem Sonnenstrahl nach Golde scharrt;
der das Erwachen flieht, auf das er harrt.
Ich bin ein Stern,... -
Alle Lippen, die ich küßte;
die mich betteten, alle Brüste;
jeder Leib, den ich betastete;
jeder Arm, in dem ich rastete;
jeder Blick, der mich verleitete;
jede Lust, die ich bereitete, -
sollen, will ich in den Himmel hinein,
einst meiner Würdigkeit Zeugnisse sein.
Aber die... -
Durch nahe Bäume wehen Grabesschauer;
so fern dem Lebenslärm wie jene Grüfte,
ruht unser Schritt am Fuß der Kirchhofsmauer, -
trinkt meine Hand den Atem deiner Hüfte.
Mein Mund versinkt im Dufte deiner Haare,
die gleich der Nacht sich auf mein Sehnen neigen.
Ja, lausch nur meiner Liebe, Wunderbare! - -
...