• Vollstreckt ist alles, seit ich dich gesehn.
    Was soll mit meinem Leben noch geschehn?

    Mit meinem Leben, deiner Liebe bar.
    Sinnlose Worte: morgen, übers Jahr ...

    Mein Herz verwelkt. Es stockt der Strom der Zeit
    und steht als Mauer vor der Ewigkeit.

    Mein Leid sehnt sich nach...

  • Nun ist des Lebens Gold verwirkt.
    Es losch die Fackel der Epheben.
    Der Tanz zerstob. Erinnyen heben
    ihr fahles Haupt. Ich bin umzirkt.

    Ich hab kein Weilen, keine Flucht.
    Es ebbt mein Blut. Die Pulse stocken.
    Ich hab kein Dürsten mehr, doch trocken
    ist mir der Gaum. Des Wahnes Wucht...

  • Aus tiefster Schlucht hob meiner Tränen See
    sich heiß empor, und seine Welle stieg
    zu meinen Augen. - Deine Seele schwieg
    vielleicht noch immer; aber meinem Weh

    war deines nahe, zwar noch dicht verhüllt.
    Doch brach ein Licht aus ihm, das es verriet.
    Mein Schmerz hat lang vor deinem Schmerz gekniet,...

  • Gott hat es nicht gewollt,
    daß ich am Tag dich fand.
    Nur mattes Abendgold
    beglänzte noch das Land.

    Der Schein war bald verweht,
    erloschen dein Gesicht.
    Ich sprach: "Du kamst zu spät,
    und ich erkenn dich nicht." (S. 52)...

  • Auf den Wegen, die verschneit sind
    und im Dämmern dämmerweit sind,
    wo die nächtigen Gedanken
    des Verlassenen Geleit sind,
    triffst du, einsam dich ergehend,
    auch Beglückte, die zu zweit sind. (S. 53)
    _____...

  • Des Traumes goldne Schleier sind zerrissen.
    Die Saiten einer Leier sind zerrissen.
    Die andern fühlen nicht das Leid der Frühe;
    und nur die Herzen zweier sind zerrissen. (S. 53)
    _____

  • Laß in dein Narrenherz den Winter ein.
    In Gärten schwärmtest du mit Ungestümen
    und wolltest lächelnd deine Blumen rühmen.
    Da ließ der andern Lachen dich allein.

    Doch oft im Dunkel wuchs aus deiner Pein
    ein großer Glanz und lag auf allen Beeten.
    Und plötzlich sahst du Wege, nie betreten,
    und...

  • Schreckt dich die Lampe? Ich will sie verschleiern.
    - Fühle, das Zimmer ist wieder traut.
    Komm, wir wollen Vergessen feiern.
    Hörst du der Grille verlorenen Laut?

    Draußen verwischte das Dunkel die Stätten.
    Brücken versanken, die dich bedroht.
    Von deinen Händen fielen die Ketten,
    und du folgst...

  • Tor, du bautest im Traum Tempel von starrem Stein.
    Säulen, ragend und licht, mit vergoldetem Knauf,
    trugen griechisch Gebälk. Aber im Tympanon
    glänzte golden ein Name dir.

    Denn Vergötterung war, Träumer, dein Teil. Wer sang,
    so ihn Schönheit bezwang, Hymnen, selig wie du!
    Doch nun stürzt das Gebäu, und...

  • Es ist ein leerer Platz am Tisch.
    Es ist ein leerer Platz im Haus.
    Wir aber gehen ein und aus
    und schreiten rüstig, schreiten frisch.

    Für unser Aug ist Himmel da.
    Die Sonne unsre Stirne bräunt.
    Wind weht uns an und ist uns Freund.
    Vergaßen wir, was uns geschah?!

    Ein...