Ich weiß deinen Weg — und brauche ihn gar nicht zu sehen;
denn früher einmal, vor vielen, langen
Jahren bin auch ich dort gegangen,
wo im Garten am Bach die farbigen Häuser stehen.
Im lichten Abend grüßt dich nun jedes Kind,
du lächelst und nickst nach ihnen zur Rechten und Linken
und freust dich, wie hell auf den...
-
-
Mit jedem Schritt vergingen
wir tiefer im wogenden Feld,
im Leben von tausend Dingen,
die sich in unserem Schweigen
im stummen Abendreigen
verliebter Falter fingen —
mit jedem Schritte gingen
wir weiter aus der Welt. —
Und haben sie verloren;
auf Traumwegen Hand in... -
Tage kommen, da es durch kahle Bäume weht
und alles in dir dem Gewaltigen offen steht —
und dann ist eine Nacht, zu heilig für den Schlaf,
in der dich der Herr mit flammender Geißel traf —
und ringend scheidet sich dir das Falsche und Echte.
Kennst du sie? Kennst du sie wohl, die Tage und Nächte... -
Ein großes Atmen ist in meinem Sein —
Alles Belebten gottvolles Regen,
alles Gewollten formender Segen —
So Bild, wie Seele — Meer, wie Uferstein.
Wo sich im Tanze die Lust geschwungen,
bin ich ihr jauchzend vorangesprungen,
stöhnte ein Sterben an düsterer Stätte,
stand ich als wissender... -
Mein Vetter las ein altes Buch
mit Gedichten vom Leben und Lieben
und hat, wo die innigsten Verse stehn,
deinen Namen dazugeschrieben.
Und, als er merkte, daß ich es gesehn,
da hat er mich bettelnd umschmeichelt
und suchte nach Worten — und fand sie nicht —
und hat meine Hand gestreichelt... -
Daß wir uns heute — heute erst fanden — —
Wie nenne ich sie mit brennenden Namen,
die es verschuldet!
Wie treff' ich uns mit zorniger Klage,
die wir's geduldet!
Denn was in uns beiden heute nach Offenbarung drängt,
das hat sich vor Jahrmillionen in schaffenden Keimen vermengt.
Ich bin das... -
Du betest: "Lieber Vater, gib,
daß ich den Weg behalte,
und laß nicht, was mich gläubig trieb,
als Blitz und Flamme walten.
Gib meine wachen Sinne nicht
dem heißen Traum zur Beute —
Ach, den ich liebe, fürchte ich,
und das herrische Du! und Heute!"... -
Wenn auf den hohen Altären
die letzten Brände verrauchen
und die großen Seltenheiten
ins Taggewohnte tauchen,
dann ist noch ein heißes, langes,
aufbäumendes Händefassen
und zugleich ein wissendes, banges
Verstehen und Verlassen —.
Da wird uns tiefes Erkennen,... -
Lang war ein Schweigen
überall —
wir sahen nicht Feld und Berg,
nicht Wolken —
nur weit — weit — drüber weg
— Himmel weiß, wohin —
wo wir uns selber suchten.
Denn du, mein armer Vetter, und ich
verstanden es beide,
daß es schwer in uns sein mußte.
Sollt'... -
Oh, die ergebenen Frauen zu sehen,
wie sie müde mit ihren Gatten gehen —
und zu denken, daß sie vor kurzen Jahren
starke, hochfordernde Mädchen waren,
die nun alles vergaßen und alles verrieten
und nicht mehr wünschen und kaum noch bieten —
Und zu denken, daß du in nächster Frist
auch eine...