• [43]

     Beatrice Cenci.

    (Von Guido Reni.)

    Augen giebt’s, die das Verhängnis
    Rufen.... klugen, wehdurchzuckt,
    Drin wie ein Gespenst die Ahnung
    Künftigen Entsetzens spukt;

    5 Lippen...

  • [86]      Beethoven.
    [Gestorben am 26. März 1827.]

         Abgestreift das Band der Grüfte
    Noch erschreckt, sich findend kaum,
    ...

  • Kommt die nacht die düster dumpfe:
    Guter christ und treuer wart
    Hinter altem mauerstumpfe
    Deines leibes ruhm verscharrt.

    5 Dorten macht · wenn keusche sterne
    Augen schlossen schlafbezwungen ·
    Spinne ihre netze gerne
    Ringelnatter ihre jungen.

    Und das ganze jahr in chören
    10 Die verfehmten glieder hören
    Jämmerliches...

  • [25] BEI NACHT

    Weit über Prag ist riesengroß
    der Kelch der Nacht schon aufgegangen;
    der Sonnenfalter barg sein Prangen
    in ihrem kühlen Blütenschooß.

    5 Hoch grinst der Mond, der schlaue Gnom,
    und neckend streut er...

  • [67] BEI ST. HEINRICH

    Hart am Kirchenaltargitter,
    wo die Ampel flammt, die matte,
    schläft ein alter, alter Ritter
    unter grauer Wappenplatte.

    5 Lebend hielt er hoch sein Wappen,
    sorgte immer für sein...

  • [11] BEI ST. VEIT

    Gern steh ich vor dem alten Dom;
    wie Moder weht es dort, wie Fäule,
    und jedes Fenster, jede Säule
    spricht noch ihr eignes Idiom.

    5 Da hockt ein reichgeschnörkelt Haus
    und lächelt Rokoko-...

  • [19] BEI DEN KAPUZINERN

    Es hat der Pater Guardian
    vom Klosterschnaps mir angeboten;
    ich kenn ihn schon, den dunkelroten,
    der alle Toten wecken kann.

    5 Der Pater sucht den Schlüssel, klein,
    dort, wo des...

  • [60] BEI DEN URSULINEN

    Geh mittags zu den Ursulinen,
    wenn man den Armen Speise trug,
    da siehst du, wie in müde Mienen
    die Not schrieb ihren Namenszug.

    5 Da siehst du Stirnen, die schon frühe
    des Schmerzes...

  • [32] Bekenntniß.

    Ich bin ein unglückselig Rohr:
         Gefühle und Gedanken
    Seh rechts und links, zurück und vor,
         In jedem Wind, ich schwanken.
    5 Bald ist’s im Herzen kirchenstill,
         Bald schäumt...

  • [79] Bekenntnis

    O du gärende, wogende, stürmische Zeit,
    Die das Rasten nicht kennt und das Träumen,
    Die zum Kämpfer den lockigen Knaben schon weiht,
    Der da spielt unter blühenden Bäumen,
    5 Sie...