O du gärende, wogende, stürmische Zeit,
Die das Rasten nicht kennt und das Träumen,
Die zum Kämpfer den lockigen Knaben schon weiht,
Der da spielt unter blühenden Bäumen,
Sie nennen dich grausam, sie schelten dich hart,
Sie werden nicht müde, zu hadern,
Doch ich weihe der ringenden Gegenwart
Jeden Tropfen Bluts in den Adern!
Sie ist lästig den Satten und Trägen bloß,
Und das Nörgeln und Mäkeln ist eitel,
Denn sie ist herrlich, erhaben und groß
Und schön von der Sohle zum Scheitel,
Und ich jauchze, wenn ehern ihr Kampfruf klingt,
Wenn es donnert und flammt in der Runde,
Und das Banner, das hoch in den Lüften sie schwingt,
Ich küß es mit brennendem Munde.
Wohl zürnt sie, wohl mahnt sie, wohl ruft sie zum Streit,
Und die Augen, die prächtigen, lodern,
Doch sie hat uns von lähmender Stickluft befreit
Und vom faulen und feigen Vermodern,
Und wer tapfer und ehrlich, wer männlich und wahr,
Wessen Herz nicht in Selbstsucht gefroren,
Wer zu Opfern bereit und entschieden und klar,
Der hat ihr die Treue geschworen.
Ob die Tage des Siegs ich mit brechendem Blick
Erschaue, wenn alles sich endet,
Ob dem sinkenden Streiter ein hartes Geschick
Als Kampfpreis ein Hohnwort nur spendet,
Ich kämpfe den Kampf für das ewige Recht
In den Reihen der Freien und Braven
Und blicke verächtlich herab auf den Knecht
In den Reihen der Söldner und Sklaven.
Als ein Kind meiner Zeit, die in Sturm und in Drang
An die Herzen der Kühnen sich wendet,
Hab ich furchtlos und trotzig in aufrechtem Gang,
Meine Laufbahn in Ehren vollendet;
Als ein Kind meiner Zeit bin mit blitzender Wehr
Ich vorwärts, nie rückwärts gegangen,
Und Richter voll Einsicht, was können sie mehr
Von dem Mann wie vom Dichter verlangen?