• Der Wald ist kühl, der Wald ist grün,
    Die rothen Haideblumen blühn,
    Die blauen Glöckchen klingen leis,
    Die Grille zirpt im grünen Reis.

    Ich wandle her, ich wandle hin,
    Es liegt dein Bild mir stets im Sinn!
    Ich wandle hin, ich wandle her
    Und wollt', daß ich begraben wär'!
    ...

  • Schneeglöckchen, wunderliches Ding,
    Erwachst und läuterst: Kling, ling, ling,
    "Auf, auf ihr Schläfer, es ist Zeit,
    Vom Winterschlafe euch befreit!"

    Den Krokus es nicht länger hält,
    Neugierig schaut er in die Welt,
    Dem Sonnenstrahl, der ihn umfließt,
    Er lächelnd seinen Kelch erschließt....

  • Bei dir sind meine Gedanken
    Und flattern um dich her;
    Sie sagen, sie hätten Heimweh,
    Hier litt es sie nicht mehr!

    Bei dir sind meine Gedanken
    Und wollen von dir nicht fort;
    Sie sagen, das wär' auf Erden,
    Der allerschönste Ort!

    Sie sagen, unlösbar hielte...

  •   
    Eins möcht' ich sein!
    Auf deines Lebens dunkler Flut
    Der Strahl, der zitternd auf ihr ruht
    Vom Mondenschein!
    Eins möcht' ich sein!
    In deines Lebens Wüstensand
    Der Born, an dessen Schattenrand
    Du schlummerst ein!

    Eins...

  •  
    Ich weiß den Tag, ich weiß die Stunde
    Da meine Seele sich zuerst gestanden,
    Sie trage deines Zaubers Joch,
    Sie liege willenlos in deinen Banden.

    Du ruhtest still im Moose, weißt du noch?
    Am Waldsaum war's, schwül sank der Abend nieder,
    Du...

  •  
    Mein Herz, ich will dich fragen,
    Was ist denn Liebe, sag'? -
    "Zwei Seelen und ein Gedanke,
    Zwei Herzen und ein Schlag!"

    Und sprich, woher, woher kommt Liebe? -
    "Sie kömmt und sie ist da!"
    Und sprich, wie schwindet Liebe? -
    "Die...

  •   (An Lilly)

    Nein, Alter schützt vor Torheit nicht;
    Selbst mußt' ich es erfahren!
    Jung bleibt die Seele, Reiz besticht
    Die Herzen trotz den Jahren!

    ...

  • Orkan war einst mein Lieben,
    Und Donner und Blitz und Brand,
    Und Meeresbrandung schäumend
    An steilem Uferrand.

    Und Bergstrom war's und tosend
    Zerbrach es der Dämme Haft,
    Und sprengte der Brücken Joche
    In ungezähmter Kraft.

    Ein Bächlein klar und helle
    ...

  •  
    Wohl zehrt an mir der Krankheit Qual,
    Dünn wird mein Haar, mein Antlitz fahl,
    Du aber loderst noch wie vor
    In tiefster Brust mir hell empor,
    Flamme der Liebe!

    Ob welkend auch, der Jahre Raub,
    Der Leib dahinsinkt, Staub zum Staub:...

  •  
    Zweifach ist Liebe; - mag die tolle Welt
    An leeren Tand auch oft den Namen hängen
    Und Mitleid, Neigung, Laune, wie es fällt,
    Mit heil'ger Liebe Gluten schnöd vermengen -

    Zweifach ist Liebe; eine, die da liebt,
    Und will sich selbst dafür zurückerhalten,...