• [30] AN DER ECKE

    Der Winter kommt und mit ihm meine Alte,
    die an der Ecke stets Kastanien briet.
    Ihr Antlitz schaut aus einer Tücherspalte
    [...

  • [153]

    An der Gmoi’dszuga.[1]

    Kotz Himmelbettschet, heu’t isch aber hoiß!
    Heu’t käm s kalt Schneiderle seall noh in Schwoiß!
    S springt älles, Ma’ und Weib und Roß und Kuah
    ...

  • [112] An die „alte Raketenkiste.“
    (1891.)

    Bevor wir wackeln Sie und stürzen sahn,
    War unerschöpflich der Verehrungswahn
    Und endlos Ihrer Ehrennamen-Liste.
    Den einz’gen aber, der...

  • An die Baroninn von Mettingh geborne von Castell.

    Durch die allmächtige Magie
    Durch die der Thrazier den Orkus einst bezwungen,
    Hast du mit Äols-Harfen-Melodie
    Den Himmel mir ins Herz gesungen.
    5 Verloren in dein süßes Spiel
    Womit die Hand den Flügel schnell belebte,
    Lauscht ich dem Silberton der in die Saiten bebte –
    Ganz aufgelöst im...

  • An die Dichterinn von Carl Hadermann.

    „Que c’est un fatal présent du cieul qu’une ame
    sensible! Celui qui l’a reçu, doit s’attendre à
    n’avoir que peine & douleur sur la terre.“

    Nouv. Heloise, Part. I Lett. XXVI.

    Singe, Sappho, deine Seele
    Und des Freundes Seel’ in Ruh!
    Bebend hör’ ich, Philomele,
    Deinen sanften Klagen zu. –
    ...

  • [190]
     XV.
     An die Engel.

    Das ist der böse Thanatos,
    Er kommt auf einem fahlen Roß;
    Ich hör’ den Hufschlag, hör’ den Trab,
    Der dunkle Reiter holt mich ab –
    5 Er reißt mich fort, Mathilden soll ich...

  • [078] An die Frauen

    Ging es nach jenen, die der Freiheit Spur
    Von je verfolgt mit Stangen und mit Spießen,
    So müßte sich die weibliche Natur
    Dem heißen Hauch, dem Drang der Zeit verschließen,
    5 So dürfte auch...

  • [301] An die Freiheit.

    Was mir so leise einst die Brust durchbebte‚
    Als ich zuerst zum Frühling war erwacht,
    Was sich so hold in meine Träume webte,
    Ein lieblich Bild aus mancher Frühlingsnacht,
    5 Und was am Morgen...

  • [12]      An die Günstigen.

    Dichter lieben nicht zu schweigen,
    Wollen sich der Menge zeigen.
    Lob und Tadel muß ja seyn!
    Niemand beichtet gern in Prosa;
    5 Doch vertraun wir oft sub Rosa
    In der...

  • An die Gesetzgeber.
    Setzet immer voraus, daß der Mensch im Ganzen, das Rechte
         Will, im einzelnen nur rechnet mir niemals darauf.