Der Baum ist die Leyer,
Der Sänger der Wind,
Er weiß sie zu spielen,
Bald stark und bald lind.
Er singet Balladen,
Er schmeichelt, er preist,
Erzählt, wie er sieghaft
Die Welt hat umkreist.
Es flüstert die Leyer,
Sie braust und sie weint,
Und...
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Mir ist es zu knapp in der Welt,
Zu enge der Wolken Gezelt,
Ich will laufen!
Zu leise der Sphärengesang,
Ein Jammer der irdische Klang,
Ich will brausen!
Zu langsam die Sonne sich regt,
Die Erde zu flau sich bewegt,
Ich will schütteln!
Der schläfrige Mond und der... -
Wars daß der dunkle Tannebaum
Die Buche sich erkor?
War sies, die sich im Jugendtraum
In seinem Arm verlor?
Sie halten sich umschlungen fest
Für alle Lebenszeit,
Es schmückt sein düsteres Geäst
Ihr wechselnd Farbenkleid.
Und da ihr Kleid zur Erde fällt,
... -
Es ist das Glück ein Schmetterling,
Der flattert, farbenprächtig,
Von Blum zu Blume, schlürft den Thau
Und schaukelt sich bedächtig.
Sein Weg ist Luft, sein Lieben Rausch,
Sein Sinn dem Licht entgegen,
Nicht Körper-, nicht Gedankenlast
Hemmt seiner Flügel Regen.
Doch... -
Und ist die Liebe Sünde,
Wer hat sie denn gemacht?
Und ist es Höllenfeuer,
Wer hat es denn entfacht?
Und ist sie ungeberdig,
Wer hat sie so gewollt?
Und ist sie zu tyrannisch,
Wer hat darob gegrollt?
Die Lieb ist Trank und Speise,
Die Lieb ist höchste... -
Ueber die weiße Fläche
Gleitet ein todtes Blatt,
Das der Baum ließ fallen,
Der Wind gejaget hat.
So fällt ein todtes Herze
Herab vom Weltenbaum,
Willen- und planlos flatterts
Allein durch weiten Raum.
aus: Meine Ruh von... -
Andalusiens Zaubergarten
Schauert nächtlich Blüthen nieder,
Auf des dunkeln Wüstensohnes
Stürmisch heiße Liebeslieder.
Ach! er sucht die Wüstenblume,
Sucht die flüchtige Gazelle,
Die Oasis seiner Augen,
Seines Herzens frische Quelle.
Und er hemmt den Strom der Lieder,
Athemlos... -
Ich dachte, das wäre die Liebe,
Nun weiß ich: sie war es nicht!
Es war ein flüchtiges, zartes,
Feinduftiges Frühlingsgedicht.
Es war nach dem ewigen Sterben
Ein Fliederblühen im Mai,
Und war mit den ersten Rosen
Verträumt, vergangen, vorbei.
Und in Neapel am Strande... -
Die Sonne sprach von Liebe,
Daß Liebe Leben weckt,
Und hat mit glühenden Pfeilen
Verhöhnt mich und geneckt.
Da ward in mir ein Wüthen,
Ein heißes Sehnen wach,
Weil mir's, der Niebezwung'nen,
An Strahlenkraft gebrach.
... -
So wie zum Meer hinab der Felsen steigt,
So hat mein Herz zur Liebe sich geneigt,
So wie zum Meer hinab der Felsen steigt.
So wie die See das Felsgestein zerschlägt,
So wird die Seele seufzend mir bewegt,
So wie die See das Felsgestein zerschlägt.
So wie das Schiff vom Meer davongetragen,...