Süßes Bild,
Schwebst mir vor mit leisem Sehnen!
Klagst mit wehmuthsvollen Thränen,
Tief in Trauerflor verhüllt.
Wonnezeit!
Ach! Umstralt von Frühlingsmilde,
Froh in Tempe's Lichtgefilde,
Lebt' ich dir, o Zärtlichkeit....
-
-
Trennung! Du fernst uns nicht mehr,
Wenn dies Erdengewühl
Uns ein hüpfendes Irrlicht ist -
Alle Hoheit der Erde
Traum des entfesselten Schmetterlings!
Aus: Gedichte von Friederike Brun... -
O, ihre Liebe war ein stolzer Bau -
Der Freude Flagge weht' auf seinen Zinnen,
Und Kränze, feucht von süßer Thränen Thau,
Sie schmückten ihn von außen und von innen.
Vertrauen, stärker noch als Marmorstein,
Als Säule trug die Kuppel in der Mitten,... -
So tief verwundet ist dies Herz -
Es möchte sich in Nacht versenken,
Nicht sehen, hören und nicht denken,
Nur fühlen seinen bitt'ren Schmerz!
So kostet' es ihn bis zum Grund,
Es müßte langsam sich verbluten,
Und aus den ausgebrannten Gluthen... -
Wie bist du schön, o Rose,
Und hold in deiner Pracht,
Vom ersten Sonnenstrahle
Geküßt nach thau'ger Nacht;
Von Thränen übergossen
Dein leuchtend Angesicht,
Stehst lächelnd du im Schimmer
Des Lichts, das dich umflicht.
... -
Wie du fliegst auf meine Hand,
Bunter Schmetterling,
Bist du wohl ein Gruß von ihr,
Eh' sie weiter ging?
Süßer Gruß, und doch so herb,
Daß es überquillt,
Dieses Aug', das ahnend sieht
Drin der Liebsten Bild.
... -
Du schöner Frühling, o, wie lieb' ich dich!
Mehr als der Bräutigam die holde Braut;
Er weiß, sie wird ihm einstens angetraut,
Doch ich muß lieben dich mit Furcht und Beben,
Kaum da, fliehst du mit Windesschnelle mich
Und nimmst mir mit, das kaum erweckte Leben -
Du schöner Frühling, o, wie lieb' ich dich!... -
Es quillt des Abendsterns
Geheimnißvoller Schein,
So nah' und auch so fern,
Mir in das Herz hinein.
Drin glüht ein and'res Licht,
So nah' und auch so fern,
Das Herz umschließt es dicht -
Doch weit ist's wie der Stern.... -
Ich bin allein - wie oft mit kaltem Schauer
Trifft mich dies Wort, mit namenloser Trauer -
Ob sich auch laut das Leben um mich regt;
Allein - mit meinem Streben und Bemühen,
Allein - wenn eine andre Brust durchglühen
Ich möcht', mit dem, was Meine schön bewegt.... -
Ich fleh' zu dir, o, lausche meinen Tönen,
Die sanfte Luft zu deinem Ohre trägt,
Lass' sagen meines Liedes heißes Sehnen,
Was lange schon mein volles Herz bewegt.
Du lauschst ja auch der Aeolsharfe Klingen,
Wenn sanfter Wind durch ihre Saiten zieht,
...