Du fragst, warum ich weine?
Hab' ich dir nie gesagt,
Warum im Mondesscheine
Die Nachtigall tief klagt?
Sie schaut des Mondes Helle,
Sehnsucht hebt ihre Brust,
Wenn leicht die Silberwelle
Sich kräuselt still vor Lust....
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Du gabst mir einmal eine Rose,
Mir ist, als ob ich's säh',
Und, als ein Dorn mich blutig ritzte,
Sprachst bebend du: "That es dir weh?"
Dein Tüchlein legtest auf die Wunde,
Es war so lind und weiß wie Schnee;
Ich lachte ob der kind'... -
Du hast zu mir gehalten
Als alles mich verließ,
Als selbst die eig'ne Mutter
Ihr armes Kind verstieß.
Verlassen und verloren,
So ging ich durch die Nacht,
Ein irrend Blatt im Winde -
Du hast an mich gedacht.
... -
Der Fischer zieht den Kahn ans Land
Und schreitet auf und ab am Strand;
Umwölkt sind seine Mienen.
Sein Herz ist krank, sein Herz ist weh,
Heut' ist die schöne Wasserfee
Ihm auf der Fahrt erschienen.
Sie lockte ihn mit süßem Mund:
Komm' mit zum Schloß auf Meeresgrund,
Sag'... -
Es steht ein Haus am Strande,
Umrauscht von Schilf und Ried,
Die Welle rollt zum Lande
Und singt ihr altes Lied,
Es huschen wie Gespenster
Die Möwen um das Haus;
Es blickt zum offnen Fenster
Ein holdes Kind hinaus.
Die Sonne will versinken
In blauer Meeresflut... -
Der Braut
Liebliche Rose du, im Herbst erblühte,
Zu unsrer Freud' dem Stamme noch geschenkt,
Als trauernd er die Zweige einst gesenkt,
Als ihm im Dunkel jeder Stern verglühte.
Du zauberst mir den Frühling ins Gemüte,... -
Du bist mein Stern! Und willst du's gleich nicht wissen,
Du leihst doch unbewußt mir deinen Strahl,
Gleich wie des Himmels Sterne leuchten müssen
Den armen Sterblichen im Erdenthal.
Einst trieb das Schicksal dich in meine Nähe,
Und stolz und strahlend zogst vorüber du.
That auch dein Stolz mir tief im... -
Der Abend sinkt hiernieder
Und still ist's rings umher;
Ich und mein Liebchen wandern
Hinaus ans blaue Meer.
Das liegt in stiller Feier
So klar, so blau, so mild;
Aus seinem Spiegel blicket
Des Abendhimmels Bild.
Auf seinem tiefen Grunde
Liegt ein... -
O zieh nicht fort, o zieh nicht fort,
Und laß mich nicht allein!
Die Heimat ist ein sichrer Port,
Die Heimat ist der schönste Ort,
Und meine Lieb' ist dein.
Des Glückes Blümlein suchen lern;
Es blüht auch in der Näh'.
Es zog schon mancher in die Fern
Und hatte weder Glück noch... -
Wie kannst du nur so kalt gemessen,
So feierlich vorübergehn?
Als hättest du die Zeit vergessen,
Da wir uns freundlich angesehn.
Du bliebest stumm bei meinem Grüßen.
Sag' an, wie hast du es vollbracht,
Die Lippe trotzig zu verschließen,
Als hätte sie mir nie gelacht?
...