•      In dem Walde sprießt und grünt es
    Fast jungfräulich lustbeklommen;
    Doch die Sonne lacht herunter:
    Junger Frühling, sey willkommen!

    5      Nachtigall! auch dich schon hör’ ich,
    Wie du flötest seligtrübe
    Schluchzend langgezogne Töne,
    Und dein Lied ist lauter Liebe!

  • [275]
    In der Dinte.

    Heraus aus meinem Dintenfaß,
    Ihr Narren, kommt heraus;
    Setzt nieder euch an’s volle Glas
    Und zum gespickten Schmaus.
    5 Auf, bringt die Narrheit Schwarz auf Weiß
    Mir lustig auf’s...

  • [156]

     In der Fremde.

     I.

    Es treibt dich fort von Ort zu Ort,
    Du weißt nicht mahl warum;
    Im Winde klingt ein sanftes Wort,
    Schaust dich verwundert um.

    5 Die Liebe, die dahinten blieb,
    ...

  • [12] IN DER KAPELLE ST. WENZELS

    Alle Wände in der Halle
    voll des Prachtgesteins; wer wüßte
    sie zu nennen: Bergkristalle,
    Rauchtopase, Amethyste.

    5 Zauberhell wie ein Mirakel
    glänzt der Raum im...

  • [20] In der Krankheit.
    (Brief an E.)

         Mein ganzes Zimmer riecht nach Wald,
    Das machen die kiehnenen Tische,
    Glaub mir, ich muß genesen bald
    In dieser Harzesfrische.

    5      Du bist noch kaum bei uns...

  • [67] IN DER VORSTADT

    Die Alte oben mit dem heisern Husten,
    ja, die ist tot. – Wer war sie? – Du mein Gott,
    sie gab uns nichts, – ihr gab man Hohn und Spott...
    Kaum, daß die Leute ihren Namen wußten.

    5 Und...

  • Ziehe voll Sorgfalt, o Freund, die schönste der Blumen, doch weislich
         Über der schönsten vergiß auch die geringeren nicht.
    Leicht zerstöret ein giftiger Thau die liebliche Rose,
         Heil dir, Lieber, wenn dann Veilchen und Nelken dir blühn.

  •           Schwer und dumpfig
              Eine Wetterwolke
    Durch die grüne Ebne schwankt der Marsch.
         Zum wilden eisernen Würfelspiel
    5 Strekt sich unabsehlich das Gefilde,
         Blicke kriechen niederwärts,
    An die Rippen pocht das Männerherz,
         Vorüber an holen Todengesichtern
         Niederjagt die Front der Major,
    10           ...

  • In ihren kleidern die mit schillern flattern
    Erscheint es dass sie tanzt auch wenn sie geht ·
    Wie eines heilgen gauklers lange nattern
    Die er auf einem stab im takte dreht.

    5 Wie toter sand und wolkenrand der wüsten
    Zu denen fruchtlos menschlich leiden schreit ·
    Wie wellennetze an den meeresküsten
    Entfaltet sie sich ohne achtsamkeit.

    ...

  • In mein gar zu dunkles Leben
    Strahlte einst ein süßes Bild;
    Nun das süße Bild erblichen,
    Bin ich gänzlich nachtumhüllt.

    5      Wenn die Kinder sind im Dunkeln,
    Wird beklommen ihr Gemüth,
    Und um ihre Angst zu bannen,
    Singen sie ein lautes Lied.

         Ich, ein tolles Kind, ich singe
    10 Jetzo in der Dunkelheit;
    Ist das Lied...