• [18] Nachtstiller Wald

    Nachtstiller Wald, du schwarzgebreitet Meer,
    Aufschauernd tauch ich tief in deine Flut.
    Nun lastet deine...

  • [26] Nah und fern.

    Wenn die Wolken vielgestaltig
         Sich am Horizonte dehnen,
    Ueberkommt uns allgewaltig
         Ihnen nach ein tiefes Sehnen.

    5 Aber wenn die stolzen Züge
         Sich zur Erde niederlassen...

  • [40] Nationale Verteidigung

    Das paßt euch so. Ihr gröhlt und brüllt
    von Friedensdemokraten;
    in dicken Phrasenrauch gehüllt
    ruft ihr nach mehr Soldaten.
    5      Obristenfrauen schrein und krähn...

  • [123] NATUR

    Wenn immer sie mich fragen,
    Ob ich ein Freund sei der Natur,
    Was soll ich ihnen nur
    Dann sagen?

    5 Ich kann eine Bohrmaschine,
    Einen Hosenträger oder ein Kind
    So lieben wie eine Biene...

  • [253] Natur und Kunst.

    I.

    Wie ist der Wald zur heil’gen Feier
    Des Frühlings festlich neu geschmückt,
    Und grüßt ihn rauschend als Befreier,
    Den Siegeskranz aufs Haupt gedrückt.

    5 Als sei ein...

  • [74] Natur und Liebe.

    Fordre nicht, daß ich mit Worten sage
    Was mich quält und peinigt jeden Tag!
    Müde bin ich, daß ich keine Worte
    Auch von deinen Lippen hören mag.

    5 Menschen haben mir so viel mit...

  • [56] Nebel

    Der Nebel hängt um Mensch und Dinge
    Die Schleier der Verdrossenheit.
    Ein jeder läuft im eignen Ringe,
    Weiß keinen Freund sich zum Geleit,

    5 Führt sich behutsam wie ein Kind,
    Das furchtsam in das Dunkel...

  • [177] Nebel.

    Es lagert rings umher ein grauer Flor –
    Ich weiß es nicht: bricht noch die Sonn’ hervor?
    Wird dieser Nebel heut sie ganz verhüllen?
    Und ob er steigt, und ob er niederfällt?
    5 So frag...

  • Herbstende! winter! frühling mit schlammigem eise!
    Ihr schläfernden zeiten des jahrs · ich liebe und preise
    Was mein gemüt und meine gedanken umgab
    Mit dunstigem leintuch und mit verschwommenem grab.

    5 Spielt in der ebne der kalte sturm und die reiser
    Und wird in langen nächten die windfahne heiser:
    Dann öffnet – wie nie in lauer frühlingszeit –...

  •      Neben mir wohnt Don Henriques,
    Den man auch den Schönen nennet;
    Nachbarlich sind unsre Zimmer
    Nur von dünner Wand getrennet.

    5      Salamanka’s Damen glühen,
    Wenn er durch die Straßen schreitet,
    Sporenklirrend, schnurrbartkräuselnd,
    Und von Hunden stets begleitet.

         Doch in stiller Abendstunde
    10 Sitzt er ganz allein...