• [61]
        Der Sonnenaufgang im Winter.

                  1783.

              Sonne komm hervor!
              Sonne steig’ empor!
         Sieh’, es neiget
         Sich der Tanne Wipfel!
    5           Sieh...

  • [15] Der Spas.

    Die alte buhlende Finette
    Fragt einst, ich war allein mit ihr;
    Ob ich ihr nichts zu sagen hätte?
    „Ich? Nichts – – als – – Sie gefallen mir.“
    5 Sie seufzt und sinkt aufs Ruhebette;
    Im Ernst...

  • [36]
    DER SPAZIERGANG
    1.
    Musik summt im Gehölz am Nachmittag.
    Im Korn sich ernste Vogelscheuchen drehn.
    Hollunderbüsche sacht am Weg verwehn;
    Ein Haus zerflimmert wunderlich und vag.

    5 In Goldnem...

  • [49]
     Der Spaziergang.

    Sey mir gegrüßt mein Berg mit dem röthlich strahlenden Gipfel,
         Sey mir Sonne gegrüßt, die ihn so lieblich bescheint,
    Dich auch grüß ich belebte Flur, euch...

  • [61] Der Sperling.

    An einem heitern Frühlingsmorgen
    Trat Doris früh erwacht ans offne Fenster hin;
    Allein ihr alter Geck Crispin,
    Schnarcht noch empfindungslos, und träumet güldne Sorgen.

    5 Sie fühlet halb...

  • [67] Der Spiegel.

    Ja Doris, du bist mir zu schön!
    Hier! willst du dich im Spiegel sehn?
    Da sieh! und sag mir ob ich wohl
    Dich sehn, und dich nicht lieben soll?

    5 Doch Doris, nein: du bist zu...

  • [124] 34. Der Spion der Schwaben.

    Die Baiern kriegten mit den Schwaben.
    Um Nachricht von dem Feind zu haben,
    Ward aus dem ganzen Schwabenland
    Der schlauste Junge hingesandt.
    5 Die Baiern merkten sein...

  • [27] Der Springbrunn

    Im Stadtpark wird der Springbrunn angedreht.
    Der Strahl schießt auf, tönt, steigt und steht
    Für einen Augenblick,
    Gehalten von der Sonnenfaust.
    5 Und wie der Strahl dann in die Tiefe saust:
    Wasser stieg auf, Glanz fällt zurück.

  • Arm liebchen! dein auge ist feucht
    Und müd · halt es lang noch geschlossen!
    In ruhe bleib hingegossen
    Daraus das vergnügen dich scheucht!
    5 Im hofe das wasserspiel während
    Der nacht und des tages singt
    Die süsse verzückung nährend
    Die heute die liebe mir bringt.

         [...

  • [19] Der Stachelreim

    Erast, der gern so neu als eigentümlich spricht,
    Nennt einen Stachelreim sein leidig Sinngedicht.
    Die Reime hör’ ich wohl; den Stachel fühl’ ich nicht.