Immer noch, du Herrliche, du Eine,
Malst du dir das fürchterliche Bild,
Daß ich dich, o dich allein nicht meine,
Die mein ganzes Innerstes erfüllt?
Dich, die meines Lebens schönste Stunden
Mit der höchsten Willenseinheit theilt,
Und, wenn Neid und Dummheit es verwunden,
Mich mit halben schönen Blicken...
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Versicherung neuer Treue
Dir mit Seufzern, dir mit Blut,
Dir mit heißer Thränenflut,
That ich meinen Schwur der Treue!
Dornen, scharfe Dornen streue
Gott auf meinen Pilgerpfad,
Wenn ich schnöden... -
Auf der Hoffnung letzter schmaler Scheiter
Treib' ich athmend durch die offne See!
Hilf, o du im Himmel! hilf mir weiter,
Daß ich bald ein stilles Eiland seh!
Wo von allen Menschen abgeschieden
Dich allein der arme Pilger schaut,
Wo er endlich dir und seinem Frieden
Einen kleinen, sichern... -
Es ist kein Spaß, ein hübsches Kind zu meinen;
Ich hab's erfahren, glaubt es mir!
Ich mußte hoffen, fürchten, weinen;
Es ist kein Spaß, ein hübsches Kind zu meinen!
Und doch verschont der Pfeil der Liebe Keinen;
Zu lieben sind wir alle hier.
Es ist kein Spaß, ein hübsches Kind zu meinen;
Ich hab's... -
Dich allein, dich lieb' ich nur,
Mädchen mit den schwarzen Haaren!
Dich allein, dich lieb' ich nur.
Dir that ich der Treue Schwur;
Und mein Herz soll ihn bewahren,
Bis auf Lethe's öde Flur
Charon mich wird überfahren!
Dich allein, dich lieb' ich nur,
Mädchen mit den schwarzen Haaren!... -
Meine fromme Mutter spricht:
"Küssen, Küssen, Kind, ist Sünde!"
Und ich armer Sünder finde
Doch das Ding so sündlich nicht!
Mord und Diebstahl, weiß ich wohl,
Sind erschreckliche Vergehen:
Aber Den will ich auch sehen,
Der mir Das nachsagen soll.
Meine Küsse stahl... -
Wißt ihr was Süßeres hienieden
Als Blick und Kuß von Adelheid?
Wenn mir das Glück die Ferse beut,
Dann spricht den Traurer nichts zufrieden,
Als Blick und Kuß von Adelheid;
Die lindern selbst das schwerste Leid.
Wißt ihr was Süßeres hienieden,
Als Blick und Kuß von Adelheid?
... -
Einmal, Einmal liebt man nur;
Zweimal lieben ist vergebens.
Einmal, Einmal liebt man nur:
Aber dann - Triumph des Lebens!
Ach! ein Himmel, voll des Gebens,
Voll des Nehmens folgt dem Schwur!
Einmal, Einmal liebt man nur;
Zweimal lieben ist vergebens!
... -
O wie wohl, wie wohl ist mir,
Wenn ich jener Nacht gedenke,
Wo ich nichts nach Liebe frug!
Wo dem gold'nen Christgeschenke
Herz und Hand entgegen schlug!
Unter Puppen, groß und klein,
Lockte mich, mit Pfeil und Bogen,
Schön und golden, Amor, auch!
Denn noch damals nicht betrogen... -
Kennst du, Chloe, jenen ungerechten
Kleinen Gott, der Alles hintergeht?
Kennst du jenes Kind, in dessen Mächten
Krieg und Friede, Tod und Leben steht?
Chloe, horch! ich will ihn Dir beschreiben:
Ihn verfehlen sollst du nimmermehr!
Aber ich, ich kann nicht gut ihm bleiben!
Fürchten, fürchten lernt' ich...