• [167] AN DEN MANN IM SPIEGEL

    Du bist ein krummer, dummer Hund!
    Und hast es doch so gut gehabt,
    Bist gar nicht reich und bist gesund,
    Auch großenteils nicht unbegabt.

    5 Du altes Schwein im...

  • [96] DAME VOR DEM SPIEGEL

    Wie in einem Schlaftrunk Spezerein,
    löst sie leise in dem flüssigklaren
    Spiegel ihr ermüdetes Gebaren;
    und sie tut ihr Lächeln ganz hinein.

    5 Und sie wartet, daß die...

  • [345] Der Mann am Spiegel

    Plötzlich fängt sich dein Blick im Spiegel
    und bleibt hängen.
    Du siehst:

    Die nackt rasierten Wangen
    5 – „Backe“: das ist gut für andere Leute –
    den sanft...

  • [67] Der Spiegel.

    Ja Doris, du bist mir zu schön!
    Hier! willst du dich im Spiegel sehn?
    Da sieh! und sag mir ob ich wohl
    Dich sehn, und dich nicht lieben soll?

    5 Doch Doris, nein: du bist zu...

  • [91] Lampe und Spiegel

    „Sie faule, verbummelte Schlampe,“
    Sagte der Spiegel zur Lampe.
    „Sie altes, schmieriges Scherbenstück,“
    Gab die Lampe dem Spiegel zurück.
    5 Der Spiegel in seiner...

  • Weil ihr vor dem Spiegel steht,
    Und mit ihm zu Rathe geht,
    Fraülein, habe ich euch erschlichen,
    Drüber etwas ihr verblichen.

    Über Eurer Achsel hin
    Seht ihr mein Gesichte ziehn
    In des Spiegels reinen Plätzen
    Sich zunechst an Eures setzen.

    Das entsetzen ließ ja nach,
    Weil mich...

  • Wie ein Spiegel, rein und glänzend,
    War mein Herz in seinem Glück,
    Warf in hellen Liebesstrahlen
    Mir dein schönes Bild zurück.

    Du doch schlugst in diesen Spiegel
    Zornig, ein bethörter Mann.
    Und dein Bild ist mit zerbrochen,
    Tausend Fratzen sehn mich an....

  • Zeigt dir der Spiegel herbe Züge,
    Ein düstres Auge, streng Gesicht,
    So darfst du sagen, daß er lüge,
    So rufe nur: Das bin ich nicht!

    Wenn aber von des Glases Fläche
    Dir Huld und Liebreiz widerstrahlt,
    Dann glaube, daß er Wahrheit spreche,
    Dann hat er treu dich abgemalt.
    ...

  • Silberspiegel, du einzig vertrauter der Freunde,
    der mein Selbst an mich schenkt, das andre nur von mir fordern,
    noch zeigst voll du mein Haar, gleich ungedroschenen Garben.
    Schwarze Verführung das Aug, rote Verlockung der Mund! -
    Aber kommt erst der Tag, an dem du verstohlen mich warnest:
    "Merk's, nicht ewig gnädig bleibt...

  • Wie magst Du Dich dem todten Spiegel zeigen,
    Den stumm und kalten um ein Urtheil fragen?
    Laß ihn Dir auch gewohntes Schöne sagen,
    Das Schönste muß er ewig Dir verschweigen;

    Er hat kein Herz in keinem Busen schlagen,
    Um Dir in Lieb' und Ehrfurcht anzuneigen,
    Dich Deiner Anmut ganz zu überzeugen:...