Märkte reizen dich zum Kauf;
Doch das Wissen blähet auf.
Wer im Stillen um sich schaut
Lernet wie die Lieb’ erbaut.
5 Bist du Tag und Nacht beflissen
Viel zu hören viel zu wissen;
Horch an einer andern Thüre
Wie zu wissen sich gebühre.
Soll das Rechte zu dir ein
10 Fühl’ in Gott was Rechts zu seyn:
Wer von reiner Lieb’...
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Sag mir: dein herz entflieht es nicht manchmal · Agathe ·
Wo ich vom meere der unreinen städte weit
Andere meere mit leuchtenden küsten errate
Die blau klar und tief sind wie die jungfräulichkeit?
5 Sag mir: dein herz entflieht es nicht manchmal · Agathe?Spendet das meer · das umfassende meer · uns nicht trost?
Wie ist des meeres rauhem gesange... -
[241]
Machtsprüche.
I.
Laßt uns nur ins Blaue schweifen;
scheltet nur, wie weit wir’s treiben.
Aber ein Band sollte bleiben:
Jeden, wie er strebt, begreifen.II.
5 Jeder nach seiner Art:... -
Mag da draußen Schnee sich thürmen
Mag es hageln, mag es stürmen,
Klirrend mir an’s Fenster schlagen,
Nimmer will ich mich beklagen,
5 Denn ich trage in der Brust
Liebchens Bild und Frühlingslust. -
[29] MAITAG
Still! – Ich hör, wie an Geländen
leicht der Wind vorüberhüpft,
wie die Sonne Strahlenenden
an Syringendolden knüpft.5 Stille rings. Nur ein geblähter
Frosch hält eine Mückenjagd,
und ein Käfer... -
Majestas populi.
Majestät der Menschennatur! dich soll ich beym Haufen
Suchen? bey wenigen nur hast du von jeher gewohnt,
Einzelne wenige zählen, die übrigen alle sind blinde
Nummern, ihr leeres Gewühl hüllet die Treffer blos ein. -
[63] Man hat es oder hat es nicht.
Nur als Furioso nichts erstreben
Und fechten bis der Säbel bricht,
Es muß sich Dir von selber geben –
Man hat es oder hat es nicht.5 Der Weg zu jedem höchsten...
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[73]
2.
Man sagt: es beb’ von ungesproch'nen Worten
Gereizter, denn von anderen die Luft,
Man sagt: es hafte an gewissen Orten
Ein räthselhafter... -
Manch Bild vergessener Zeiten
Steigt auf aus seinem Grab,
Und zeigt wie in deiner Nähe
Ich einst gelebet hab’.5 Am Tage schwankte ich träumend
Durch alle Straßen herum;
Die Leute verwundert mich ansah’n,
Ich war so traurig und stumm.Des Nachts da war es besser,
10 Da waren die Straßen leer;
Ich und mein... -
[30]
Maria Antoinette.Wie heiter im Tuilerienschloß
Blinken die Spiegelfenster,
Und dennoch dort am hellen Tag
Gehn um die alten Gespenster.
5 Es spukt im Pavillon de Flor’
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