• Mit dem Strohhut in der Hand,
    war es mir, als trügen Flügel
    durch den Wald mich, übers Land,
    über bunte Frühlingshügel.

    Auf den heißen Wangen glühten
    mir die Rosen maienwahr,
    und die weißen Kirschenblüten
    flocht ich mir ins dunkle Haar - —

    Meine Jugend ist vergangen
    wie ein lindes Frühlingswehn.
    Habe mir kein Glück...

  • Ich denk' an meine Bergwaldfee
    in banger Stunde gern - -
    Grün träumend wie der Gletschersee,
    so glänzt ihr Augenstern.

    Ihr Kleid ist weich und seidenhell,
    ihr Mund geheimnisvoll, ihr
    Lachen tönt, als wär's ein Quell,
    der mit dem Frühling schwoll.

    In ihrem dunklen Haar als Zier
    trägt sie die Almenros',
    und all des Waldes...

  • Ich war ein Kind. Und mein Gespiele,
    der jede Freude, jeden Traum
    und jeden Kummer mit mir teilte —
    das war ein alter Walnußbaum.

    Fiel mir ein Zittern in die Seele,
    ein Bangen vor der Einsamkeit,
    so lief ich flink zu meinem Freunde
    und klagte ihm mein kleines Leid;

    Und schlang um seinen Stamm die Arme
    und duckte scheu mich wie...

  • Im Mondschein, da flimmert's,
    und dämmerig schimmert's
    vom Moore zur waldigen Höh'.
    Zottblümchen, sie neigen
    die Krönchen in Schweigen,
    geheimnisvoll plätschert's im See.
    Wie Blütenfiaum steigen
    die Elfchen im Reigen
    und zirpen ihr silbernes Lied.
    Die Zwerge dort unten,
    beim Höhlenloch drunten,
    die hämischen, kichern...

  • Müd' hab ich den schleppenden Tag verbraucht.
    In Gold ist der weite Himmel getaucht,
    und der Mond schwebt silbrig empor.

    Und ich schaue und dürste und weine still
    um Glück, das nimmer mich finden will,
    um die Hoffnung, die ich verlor.

  • Es war im März. Die Veilchen sproßten hold,
    und Kornelkirschen trugen junges Gold,
    als ich zum erstenmal dich sah.
    Ein Blick, ein Staunen, das ich kaum verstand,
    ein scheues Fassen deiner warmen Hand,
    und ach, ich weiß nicht, was geschah!

    Der Wald noch ohne Grün, noch kahl und grau,
    doch hell ein Frühlingshimmel, rein und blau,
    und...

  • Einsamkeit, wie sanft umfängst du meine Glieder!
    Waldesrauschen singt dem Schöpfer frohe Lieder
    und die Vögel hör' ich leise flöten.

    Lichte Strahlen spielen um die bunten Blumen,
    locken grüne Schönheit aus den schwarzen Krumen —
    Sonne! Kannst du bleiche Wangen röten?

    Sehnsucht, schweige! Laß der Ruhe mich genießen!
    Laß im Wald mich liegen und...

  • Was ist der Jugend große schöne Liebe?
    Ein Strauch von Rosen, deren zarte Triebe
    viel kalte Scheren immerzu beschneiden,
    bis keine Rosen mehr,
    nur noch die Dornen bleiben.

  • Das Glück entfloh mir und huschte vorbei,
    scheu wie das flüchtende Reh,
    und wiederum harr' ich auf Frühling und Mai,
    bis die Kirschen blühen am See.

    Ob auch die Hoffnung gefangen liegt
    in weißer, in frierender Haft,
    sie träumt von der Lerche, die trillernd fliegt!
    Und Sonne hat siegende Kraft!

    Gedulde dich, du mein zagendes Herz!...

  • Mit Veilchenduft und hellen Vogelsangen
    wird nun der Frühling alle Fesseln sprengen
    und zieht vom Meere schon ins Land herein.

    Mein junges Herz mit ungestümen Schlägen
    schlug hoffend schon so manchem Lenz entgegen,
    und immer klang das dunkle, kalte Nein.

    Nun dräng'ich selbst zurück das bange Fragen:
    "Mai? Bringst du auch ein Glück für mich...