[39] Der blinde Knabe
O ihr Tage meiner Kindheit,
Nun dahin auf immerdar,
Da die Seele noch in Blindheit,
Noch voll Licht das Auge war:
5 Meine Blicke ließ ich schweifen
Jedem frei ins Angesicht;...
[39] Der blinde Knabe
O ihr Tage meiner Kindheit,
Nun dahin auf immerdar,
Da die Seele noch in Blindheit,
Noch voll Licht das Auge war:
5 Meine Blicke ließ ich schweifen
Jedem frei ins Angesicht;...
[41] EIN KNABE
I
Lang kannte er die Muscheln nicht für schön:
Er war zu sehr aus einer Welt mit ihnen;
Der Duft der Hyazinthen war ihm nichts
Und nichts das Spiegelbild der eigenen Mienen....
#EANF#
Als Knabe hab ich dich geliebt
und du, ein süsses Kind, auch mich:
wenn es auf Erden Reines giebt,
traf da die Gnade mich und dich.
Da schon ich heisse Lieder sang,
in mich verscheucht, fremd in der Welt,
noch stets in meinem Herzen klang...
Noch durft ich nicht Kuß um Küsse tauschen,
Noch hat sich kein Busen an meinen gedrängt,
Durft nur an Träumen mich berauschen,
An Träumen, wie sie die Sommernacht schenkt.
Im Takt des gleitenden Liedes rausche
Mein Blut, das fast das Leben verdrängt,
Daß ich wie fremder Seele lausche,
Wenn...
Geh nach Hause, armer Knabe,
leg dich nieder, weh verliebt.
Träume von der Himmelsgabe,
die der Himmel dir nicht gibt.
Träume von den blonden Flechten,
die du nur als Schnecken siehst.
Hadre mit dem ungerechten
Schicksal, dem kein Glück entsprießt.
Irgendwo ziehn weiche Glieder,
...
Es träumt der Knabe selig und schwer:
Drüben, die sich bückt beim Mähen,
Dieses Mädchens Leib sei weiß,
Heißer als der Julimittag,
Und ihr Atem müsse glühen,
Ihre Augen Flammen sprühen.
Wenn er heimlich jetzt sie fasse
Und sie in die Garben stoße
Und sie unter sich zerwürge,
...