• [38]
     Der Warnruf.

    Der alte Jörgen hat mir so erzählt:
    Zur Nachtschicht war ich einst allein vor Ort,
    Im Flöze „Engelbrecht“, auf Grube „Franz“.
    Mein Kamerad, wir schafften sonst...

  • Der Wechsel der Dinge.
    Ein Echo. Nach dem Spanischen.
    Verschwunden ist sie meinem Blick;
    Werd ich sie wiedersehn?
    „Verschwunden ist sie dir zum Glück;
    Du wirst sie wiedersehn.
    5 Freuden und Leiden, wie wechselt ihr so? –
    „Es wechseln die Freuden
    Zu mildern die Leiden;
    Sei froh! Sei froh“.

    Oft werd’ ich wenden meinen Blick:...

  • [199]       Der Wegweiser.

         Guter Rath zum Abschied.

         Weisch, wo der Weg zum Mehlfaß isch,
    zum volle Faß? Im Morgeroth
    mit Pflug und Charst dur’s Weizefeld,
    bis Stern und Stern am Himmel stoht....

  • [539] Der Weihnachtsbaum.

    Steht er da der Weihnachtsbaum
    Wie ein bunter goldner Traum,
    Spiegelt Unschuldkinderglück,
    All sein Paradies zurück.

    5 Und wir schau’n und denken dann,
    Wie uns...

  • Oft kommt bei einer laterne rotem glanze
    Beim rasseln des glases · der flamme zuckendem tanze
    In alter vorstadt irrgängen dumpf und feucht
    Darin in stürmischer gärung die menschheit keucht:

    5 Ein bettler des weges der mit dem kopfe schüttelt ·
    Der wie ein dichter an mauern rennt und rüttelt ·
    Er nimmt auf die spähenden wächter keine acht ·
    ...

  • Prächtig ist heute die weite ·
    Stränge und sporen beiseite ·
    Reiten wir auf dem wein
    In den feeenhimmel hinein!

    Engel für ewige dauer
    Leidend im fieberschauer ·
    Durch des morgens blauen kristall
    Fort in das leuchtende all!

    Wir lehnen uns weich auf den flügel
    Des windes der eilt ohne zügel.
    Beide voll gleicher lust

    ...

  • Der sonderbare blick der leichten frauen
    Der auf uns gleitet wie das weisse licht
    Des mondes auf bewegter wasserschicht ·
    Will er im bade seine schönheit schauen ·

    Der lezte thaler an dem spielertisch
    Ein frecher kuss der hageren Adeline
    Erschlaffenden gesang der violine
    Der wie der menschheit fernes qualgezisch –

    Mehr als dies alles...

  • [94] Der Weise.

    Von allen Freuden abgeschieden,
    Mit Wasser und mit Brod zufrieden,
    Lebt dort Arist vergnügt allein.
    Und man verleibet ihn den Reihn
    5 Der Weisen unsrer Zeiten ein.

    Von ihm bin ich nicht...

  • [95] Der Welfenfonds.
    (1891.)

    Weil auf sein Land, das ihm der Krieg genommen,
    Rechtlich Verzicht der alte, blinde König
    In starrem Welfentrotze nie gethan,
    Behielt man sein Privatvermögen inne
    5 Und...

  • [5]