Brennt eine Flamme wohl in dem Gefäße,
Daraus die Luft man zog, und mögen Früchte reifen,
Wo Winters Stürme Nacht und Tage streifen?
Wer ist, der dies zu glauben sich vermäße?

Doch Liebe soll in Einsamkeiten blühen?
...

Poet: Georg Heym

Für Mary aus Ahlbeck

Wir lagen tief in einer Dünenschlucht,
Bei Himbeersträuchern, sahn die Kämme nur
Der hohen Dünen, und der Sonne...

Poet: Georg Heym

Liebe, Liebe, wo bist du?
Wo bist du, die ich lieben möchte.
Wo bist du, bei der ich ausruhn möchte.
Vielleicht sitzest du jetzt
Auf deines Bettes Rand,
Und denkst daran,
Daß du mich nicht finden kannst,
...

Poet: Georg Heym

Bezwing ich dich? Dein Sturm durchbraust mich wild
An diesem Wintertag, da vor dem Licht
Die Wolke stehet wie ein blauer Schild,
Und Schatten in die grüne Landschaft flicht.

Noch eben hab ich deine Hand gehalten.
O...

Poet: Georg Heym

Wär ich berühmt, der Liebe würd ich rüsten
Ein Meer der Feste, mich den Gluten betten,
Wie Möwen ruhen mit den weißen Brüsten,
Wenn sich der Brandung hohe Wogen glätten.

Wie Götter von dem Weihrauch trunken sind,
Und...

Poet: Georg Heym

(Die Ruhigen / Erste Fassung)

So ruhig, wie ein Boot im stillen Hafen
Am Nachmittag an seiner Kette wiegt,
Wie Liebende verschlungner...

Poet: Georg Heym

Eine Heimat wüßte ich uns beiden,
Wo im Schoß der Nacht in Wolkenreichen
Liegt des Mondes Stadt, in grünen Weiden
Kleiner Inseln, wo die Herden streichen.

In das gelbe Rund der Türme träten
Wir zu zweit, zu ruhn, wo...

Poet: Georg Heym

In deinem Herzen ist der Berg der Qual.
Ich sah zu oft schon seinen Widerschein
Im Abgrund deiner Augen dunkelrot.

Panzre dein Herz. Und mach es leer und tot.
Dich zu verwunden, hätte sonst ich Lust
Nur um zu wissen...

Poet: Georg Heym

An Hildegard K.

Deine Wimpern, die langen,
Deiner Augen dunkele Wasser,
Laß mich tauchen darein,
Laß mich zur Tiefe gehn....

Poet: Georg Heym

(Flüchtiger Entwurf)

Manchmal noch höre ich
Dein Gewand, und streift
Mich in Dämmerung ein Kuß,
Eine Hand, die mich...

Poet: Georg Heym