1.
Nehmt / ihr seuffzer! alle winde
Nun zu mit-gehülffen an /
Und bemüht euch so geschwinde /
Als ich nur gedencken kan /
Hin zu jenen dichten bäumen /
Wo mein kind im schatten liegt /
Und mit angenehmen träumen /
Von dem schlaffe...
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1.
Wer dem lieben
Sich verschrieben /
Ist ein unglücks-kind /
Weil sich sehnen
Angst und thränen
Nur in selbem findt.
2.
Alle tage
Sind zur plage
Dem / der liebt / bestimmt /
Nacht... -
Süsse, zaubersel'ge Dämmerstunde!
Im Kamine helles Flackerlicht,
Freude blitzt aus deinem Angesicht,
Scherze sprühn aus deinem roten Munde.
Jetzt nur glimmend hier und da noch Funken,
Scherz und Lachen allgemach verstummt,
Ganz in weiche Dunkelheit vermummt,
Bist du lautlos mir ans Herz... -
Komm zum Walde! Falter wiegen
Sich im grünen Dämmerschein,
Zärtliche Gedanken fliegen,
Und die Vögel schmettern drein.
An der Quelle will ich liegen,
Deine Hand mein Becherlein,
Und mein Arm soll dich umschmiegen
Und mein Aug' dein Spiegel sein.
Komm, o komm! wir wollen lauschen,
... -
Ich hasse die Sterne, sie leuchten,
Doch wärmen sie nicht,
So täuschend wie deins und so gleissend
Ihr schimmernd Gesicht.
Ich hasse die Sterne, sie strahlten
In höhnender Ruh,
Da du mich zu Tode getroffen,
Und nickten dazu. (S. 29)... -
Die Flügel
Und Füsse
Der seligen Engel
Durchrauschen
So leise
Die schimmernde Nacht.
Es huschen,
Es flattern,
Es tanzen die Träume
Und füllen
Mit Lachen
Die schlafende Welt.
Nun kommst du,
Mein Mädchen,... -
Du hast in Jammer mich geführt,
Erst da, in Finsternissen
Hab ich die eigne Kraft verspürt,
Der Halbheit mich entrissen,
Und da erst wuchsen Flügel mir,
Die mich zur Sonne tragen,
Ich zürne nicht, ich danke dir,
Dass du mein Herz zerschlagen. (S. 34)... -
Seh sie glücklich und geliebt,
Kann sie nicht beneiden,
Gäb um ihre Seligkeit
Niemals meine Leiden.
Leiden giebt's, so tief und schön,
Dass sie nicht mehr schmerzen.
Solch ein zaubersel'ges Leid
Lebt in meinem Herzen. (S. 35)... -
Allgewaltig, allzermalmend
Donnert die Lawine hin,
Eine zarte weiche Flocke
War sie im Beginn.
Und das Weh, das mich zertrümmert,
Das entsetzliche Geschick,
War im Anfang nur ein stiller,
Kaum verstandner Blick. (S. 38)... -
Nun Dunkel rings und Schweigen,
Nun Stille allerwärts,
Die Uhr nur ticket leise,
Und ruhig schlägt dein Herz.
Die Flamme unsrer Liebe
Steht still und sternenklar,
Von dir zu mir herüber
Weht Friede wunderbar. (S. 39)...