Dir im Schooße ruhte mein Haupt, mit schmiegenden Armen
Decktest du Wangen und Haar schmeichlerisch kosend mir zu;
Ueber dir nickte in blauender Luft die rankende Rose,
Drüben am Berge sank eben die Sonne hinab.
Ihrem Strahle folgte dein Blick, zum träumenden Auge
Schaute vom athmenden Schooß trunkenen Sinnes ich auf....
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Liebchen, schenke den Wein! Schon dunkelt der wolkige Himmel,
Wetter liegen gedrängt über dem blauenden Tag;
Schwüler lastet die Luft, drum weg mit den schweren Gewanden,
Und den schwelgenden Leib wiege der duftende Pfühl.
Horch, wie der Donner ertost! Herab mit dem Laden am Fenster!
Hagel geißle umsonst unser gesichertes Haus... -
Tandem venit amor, qualem texisse pudore,
Quam nudasse alicui, sit mihi fama minor.
Tibull
I.
Du hattest unter Kuß und Kosen
Der Stirne Lorbeer mir entlaubt,
Und kränztest nun mit wilden Rosen... -
An Irenion
Rura meam, Cerinthe, tenent villaeque puellam;
Ferreus est, eheu, quisquis in urbe manet.
Ipsa Venus laetos jam nunc migravit in agros,
Verbaque... -
Sie sagen mir, ich soll dich meiden,
Und wissen auch der Gründe viel;
Es spricht die Welt so leicht vom Scheiden,
Als wär' es nur ein Maienspiel.
Und sprächst auch du, ich soll' dich lassen,
So deucht' es mir ein böser Scherz,
Zur Buße wollt' ich dich umfassen
Und drücken an mein treues Herz... -
Auf Wald und Haide überall
Ertönet heller Hochzeitsschall,
Die Lande steh'n in grünem Schein,
Der klare Himmel blaut darein,
Und in den blum'gen Feiersaal,
Da führt der Lenz sein süß Gemahl,
Die ist genannt Frau Minne.
Er pranget, wie ein Bräut'gam thut,
Im frischen, freudekühnen Muth;... -
Vergangen ist der lange Tag,
Und Alles ruh'n und schlafen mag.
Mein Herz in Sehnsucht wacht allein
Und denket dein.
Und denket mancher lieben Stund',
In der ich hieng an deinem Mund.
Es blickt der Mond durch's Fensterlein
So trüb' herein.
Da kommt mir's wieder in den... -
Wie ist es nur so bald geschehen,
Daß ich dir, Mann, mein Alles gab?
Darf ich dir in die Augen sehen,
Und wendest du dein Haupt nicht ab?
O laß mich ruh'n in deinen Armen!
Dein Blick ist hold und voll Erbarmen.
Gewiß, du hältst es nicht für Sünde,
Daß ich dich liebe, theurer Mann!... -
Ach, an diesem trüben Tage
Geht mir Kraft und Lust von hinnen,
Liege träumend dir am Herzen:
Wie der Tag, so ist mein Sinnen.
Denken muß ich immer wieder,
Will ich deine Wangen küssen,
Daß sie, ach, in kurzen Tagen
Bleichen und verwelken müssen.
Denken muß ich, daß... -
*
Es schläft an meine Brust gesunken
Das holde, heißgeliebte Weib;
Ich schaue stumm und formentrunken
Den jungen, hüllenlosen Leib.
Wie um den keuschen Schnee der Lenden
Der Locke dunkle Woge quillt!
Wie unter meinen leisen Händen
Der weiche Marmor athmend schwillt!...