Locke nicht so süß und selig,
Süße, süße Schmeichlerin;
Zieht es doch unwiderstehlich
Mich im Busen zu dir hin.
Kommst du, um mich noch zu retten
Aus der Wogen wildem Drang?
Oder willst du nur mich ketten,
Du Sirene von Gesang?
Fliehen will ich! - Wohin fliehen? -...
-
-
Von einer Blum' hab' ich gehört,
Die schnell sich schließt, wenn man sie stört,
Die, wenn ein Bienchen naschet,
Es fangend überraschet,
Und oft den losen Schmetterling
In ihren Blütenarmen fing:
Wie dauert mich das arme Ding
Von Schmetterling!
Und solche Blume nun fürwahr... -
Ja grüße, Freund, mein Mädchen,
Hast du zu wandern vor:
Du kommst wol durch ihr Städtchen,
Da wohnt sie gleich im Thor.
O Freund, da hat mein Liebchen -
Wenn ich sie nicht verlor -
Ihr kleines feines Stübchen
Hoch überm Brückenthor.
Es trägt das schmucke Weibchen... -
Ach Gott, wer zeigt mir Haus und Gasse,
Wo ich das liebe Mädchen sah!
Hier irr' ich mit der Menschenmasse,
Bin ich ihr fern hier oder nah?
Ich kam bestäubt vom Thor gegangen:
Sie stand vor ihres Hauses Thür,
Ein weißes Tuch um Haupt und Wangen;
Ich fragte sie, sie sprach zu mir.... -
Doch grünt die frische lieb, ob blum und baum erbleicht,
Die liebe, die sich mir in einem krantz verehret,
Dem bild der ewigkeit, die durch kein end auffhöret
Und keiner zeiten grimm, ja nicht dem tode weicht.
Ihr keuschestes gemüth, das reinem silber gleicht,
Mein licht! hat ihr geschenck mit perlen noch vermehret,... -
Ich finde mich allein, und leb in einsamkeit,
Ob ich schon nicht versteckt in ungeheure wüsten,
In welchen tygerthier und wilde vögel nisten.
Ich finde mich allein, vertiefft in herbes leid;
Auch mitten unter volck, das ob der neuen zeit
Des friedens sich... -
Ich lebe, wo man den mit recht kan lebend nennen,
Der sonder geist verfällt in bitter-süße pein.
Die seel ist außer mir und sucht den glantz allein
Der augen, die mir nur zu angenehme brennen.
Was kan in meiner nacht ich als die stern erkennen?
Holdseligst! ihr... -
Schön ist ein schöner leib, den aller lippen preisen,
Der von nicht schlechtem stamm und edlem blut herrührt;
Doch schöner, wenn den leib ein' edle seele ziehrt,
Die einig sich nur lässt die tugend unterweisen;
Vielmehr, wenn weisheit noch, nach der wir offtmals reisen,... -
Sie, dennoch sie, mein licht! sie wil beständig seyn.
Ob die zeit sich gleich verändert und die sonne sich versteckt
Und die wüsten felder trauren und das feld mit schnee bedeckt,
Sie dennoch (wie sie schreibt) geht kein verändern ein.
Die bäume sind entblößt, das wasser hart als... -
So fern, mein licht! von euch, so fern von euch gerissen,
Theil ich die trübe zeit in schmertzen und verdruss
Und wünsch all augenblick, dass mir des himmels schluss
Erlaub, euch bald voll lust und unverletzt zu grüßen.
Mein trauren kan ja nichts (wie hoch es auch) versüßen,...