• An den Grafen Michael von O*** zu seinem Namenstage.

    Erzengel Michael, der einst mit starker Hand
    Den Höllendrachen überwand,
    Gab dir den Namen, Graf! Ich wünsche dir, im Kriege
    Nicht Höllengeister zu bestehn;
    5 Nein, zu dem süßesten der Siege
    Mag Amor selbst mit dir zu Felde gehn.
    Dir die vortrefflichste der Schönen zu ersiegen,
    Mußt du...

  • [104] An den Herrn Minister Herrfurth Exzellenz.
    (1890.)

    Wenn Sie gesprochen, weise, klug und tief,
    Von dem Gesetze, das die Volksbethörer
    Noch knapp im Zaume hielt, dann überlief...

  • An den Herrn van Santen zu Leyden, über ein von ihm mir zugeschicktes altes Lateinisches Epigramm: Die Mutter von Byzanz. (*)

    Bewundern kann ich sie, vom Alterthum besungen,
    Das Weib, die ihren Sohn verlor. Doch ach!
    Ihr nachzuahmen fühl’ ich mich zu schwach.
    Er hatte als ein Held den Siegeskranz errungen;


    (*) Viderat exanimem mater...

  • An den Herzog Ferdinand zu Braunschweig und Lüneburg. Den 12. Januar 1791.

    Schon pochte dieses Herz nicht mehr, schon sah
    Ich mich dem Grabe nah;
    Der Genius des Todes stand
    Schon vor mir, schien mir schon mit ernster Stirn zu winken;
    5 Schon hofft’ ich dort Vergessenheit zu trinken,
    Dort, wo kein Reisender den Pfad zur Rückkehr fand:
    Als...

  • [63]
              An den Hund des Todten.

    Der Tod den edlen Herrn dir nahm,
    Vergebens suchst du seine Wege.
    Du blickst mich an, ja, komm’ und lege
    Auf meinen Schooß...

  • An den König von Preussen,
    Friedrich Wilhelm den Zweyten,

    an dem

    Geburtsfeste Seiner Schwester,
    der Frau Erbstatthalterinn,

    bey ihrer Anwesenheit zu Berlin
    1789.


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    Vater des seligen Volks, welches im Schatten des Öhlbaums...

  • An den Königl. Preußischen Kammerherrn und Legationsrath von Stein zu Konstantinopel.

    Sey tausendmahl gegrüßet, Freund!
    Dort, wo des Phöhus Strahl den halben Mond bescheint,
    Mit dem man die Moscheen schmücket;
    Dort, wo noch Mahomets geweihte Fahne weht;
    5 Dort, wo der Muselmann nach Mecca Seufzer schicket,
    Und für der Brennen König Heil erfleht,...

  • An den Kirchhof zu Y***. Im Maymonath 1799.

    Kleiner Kirchhof, nimm im Frieden
    Mich in deiner Mitte auf,
    Denn kein Trost ist mir beschieden
    Für des Lebens längern Lauf:
    5 Schenke freundlich mir ein Grab
    Wo ich ruhig schlummern mag.

    Weder Kranz noch Steine schmücken
    Deiner Hügel leichten Sand;
    Aber Blümchen kann man pflücken...

  • [107] An den Kladderadatsch.
    (1890.)

    Du bist einst groß und eine Macht gewesen,
    Als du noch wirklich schneidig warst und spitz;
    Ein souveräner Herrscher war dein Witz
    Und Deutschland hat mit Spannung...

  • [18]
    AN DEN KNABEN ELIS

    Elis, wenn die Amsel im schwarzen Wald ruft,
    Dieses ist dein Untergang.
    Deine Lippen trinken die Kühle des blauen Felsenquells.

    Laß, wenn deine Stirne leise blutet
    5 Uralte...