• Abschied an Selmar.

    So nimm es hin, das Opfer meiner Thränen,
    Das dir der bittre Schmerz betrog’ner Liebe bringt.
    Sey glücklich! fühle nicht dies martervolle Sehnen
    Des Herzens, das so qualvoll ringt.

    5 Nie werd’ ich dich und meiner Liebe fluchen,
    Obgleich in meiner Brust die Angst der Hölle glüht:
    Vergebens würd’ ich jetzt mir Trost und Ruhe...

  • [23] Abschied an den Leser

    Wenn du von allem dem, was diese Blätter füllt,
    Mein Leser, nichts des Dankes wert gefunden:
    So sei mir wenigstens für das verbunden,
    Was ich zurück behielt.

  • Löst sich die Lust von ihrem letzten Lohn,
    so klammert sich ans Herz ein Klageton.

    O ewiger Abschied ewiger Wiederkehr —
    wohin entrinnst du und wo kommst du her!

    5 Du Echo, das mit einer Nymphe ruft
    in der Geschlechter unnennbare Kluft!

    Du Stimme, die mit einer Nymphe weint,
    weil die Natur so trennt, was sie vereint —

    Schmerzvoller...

  • Nicht in Thränen, nicht in feigen Klagen
    Wimmre länger, mein verhaltner Schmerz!
    Länger dich in meiner Brust zu tragen,
    Wäre Schmach für dies gekränkte Herz.
    5 Dass ich aus dem Sklavenband mich flechte,
    Das ein Jahr mich trügerisch umschlang,
    Rang ich sieben schlummerlose Nächte;
    Rang ich muthig sieben Tage lang.

         Sieh! ich gab mit...

  • [3]            Abschied von Gastein.

    Die Trennungsstunde schlägt, und ich muß scheiden,
    So leb’ denn wohl, mein freundliches Gastein!
    Du Trösterin so mancher bittern Leiden,
    Auch meine Leiden lulltest du mir ein,...

  • [58] Abschied von Renée

    Wann sieht ein Walfisch wohl je
    Ein Reh? –
    Ach du! Renée!
    Und führen wir zusammen auf See,
    5 Wir landeten bei den Wilden. –
    Sag: Ist es nicht noch schöner,...

  • Nimm meinen Kuß im Geist an deinem Rheine,
    Und denke bey den Bechern deutscher Weine
    An einen deutschen Biedermann,
    Den an Neuschottlands westlichem Gestade
    5 Im Labyrinthe menschenleerer Pfade
    Einst deine Seele lieb gewann.

    Erinnre dich, wie bey dem kleinen Male
    Wir auf dem Steine lagen, und die Schale
    Des Kieselbaches in der Hand,...

  • [31] Abschiedsworte an Pellka

    Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde,
    Du Ungleichrunde,
    Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte,
    Du Vielgequälte,
    5 Du Gipfel meines Entzückens.
    Jetzt kommt...

  • [21] Abseits

    Wie grün über mir, wie still der Wald!
    Die Gräser der Mulde, das Laub am Dach
    So grün, wie es nirgends grüner mag sein...

  • [5] Abseits.

    Es ist so still; die Haide liegt
    Im warmen Mittagssonnenstrahle,
    Ein rosenrother Schimmer fliegt
    Um ihre alten Gräbermale;
    5 Die Kräuter blüh’n; der Haideduft...