• [151] 7. AUGUST 1929

    Ein Zeppelin[1] fliegt übers Meer.
    Aber es gibt schon heute
    Ganz gut gescheite Leute,
    Die interessiert das gar nicht sehr.

    5 Der Weltenraumverkehr...

  • Geh fleißig um mit deinen Kindern! habe
    Sie Tag und Nacht um dich, und liebe sie,
    Und laß dich lieben einzig-schöne Jahre;
    Denn nur den engen Traum der Kindheit sind
    5 Sie dein, nicht länger! Mit der Jugend schon
    Durchschleicht sie Vieles bald – was du nicht bist,
    Und lockt sie Mancherlei – was du nicht hast,
    Erfahren sie von einer alten Welt,...

  • VII. (7)

    1. Ich armes megdlein klag mich sehr,
    wie wil mir nu geschehen,
    das ich den hertz allerliebsten mein,
    so lang nit hab gesehen,
    der mir viel weil ond zeit vertreibt,
    sonst keiner auff dieser erden,
    Wenn ich gedenck, wie es jm geht,
    mein hertz in grossen trawren steht,...

  • Die Sonne brennt die Welt, dein Augen kühlen nicht;
    Die Sonn ist hoch und groß, dein Augen sind erhaben;
    Die Sonne liebt das Gold, dein Augen goldne Gaben;
    Ist gleich die Sonne so, doch sol sie fleckicht seyn;
    Sind gleich dein Augen so, ist doch was falsch ihr Schein. (S. 347-348)
    _____

  • Das Mägdlein sey dir Wind, und du ihr Wetterhahn,
    Wo sie sich wendet hin, da suche gleiche Bahn.
    Die Liebe kennt nicht Pein, der Vorsatz macht es blos:
    Die Treue nach der Zeit ist allzeit frey und loß.
    Nehmt voller Zuversicht: Sie Worte, du Verstand,
    So kanst du gäntzlich weg, wenn sie sich halb verwand. (S. 423)...

  • Ach Mägdlein, deine Zier
    Sieht wie ein Blümlein für,
    Das zart und neu gebohren:
    Und sich so bald verlohren,
    So bald ein kühler Wind
    Zu wittern sich beginnt:
    Durch stille seyn und schweigen
    Bekleibt und bleibt es eigen:
    Erfährst du, was es sey,
    So ist sie schon vorbey....

  • 7.

    7.
    Zuweilen geh ich morgens in den Garten,
    Wenn noch der Tau die nackten Füße streift,
    Verschlafne Vögel auf die Sonne warten
    Und alles sacht dem Licht entgegenreift;

    Dann trinken meine nachterfrischten Sinne
    All dieses Gartens keusche Inbrunst ein,
    Und freudig fühle ich, wie ich beginne...

  • Laß mich nicht der Flamme wehren,
    Wenn sie ewig mich umfließt,
    Laß mich hastig, hastig zehren,
    Wenn die Kost vergänglich ist!

    Laß mich hüten, mich verehren,
    Was ich nicht besiegen kann;
    Ich verschwende im Entbehren,
    Was mich tödtet, bet' ich an.

    Kenntet ihr der Wüste...

  • Freundlich leuchtet Sterngefunkel
    Nieder durch die stille Nacht;
    Unten ist es ernst und dunkel,
    Droben flimmert Glanz und Pracht.

    Traulich reiht sich Stern zu Sterne
    Ueber mir im dunkeln Blau,
    Und aus weiter, weiter Ferne
    Schimmern Welten nebelgrau.

    Aus dem...

  • 7.

    7.
    Ein großer Hort im Leide
    Warst Du, Geliebter, mir;
    Nun ihres Harms entlasten
    Soll ich die Seele Dir.

    Wohlan, so komm und ruhe
    Von Deinen Sorgen aus!
    Du bist an meinem Herzen,
    An Deinem ich zu Haus'.

    Ob uns're Kümmernisse
    Auch noch so groß...