Sie wandeln Hand in Hand auf den verschlungnen toten Wegen
Des späten Sommers blasser Sonne nach,
Und treten sich wie in der Mainacht einst zu kurzem Spiel entgegen,
Doch ruft ihr karges Lächeln nicht der stummen Vögel Stimmen wach.
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Poet: Georg Heym

Dich liebt der Gott,
Und seine Strahlen wohnen
In deinem goldnen Haar,

Wen er aber liebt,
Der weiß es nicht,
Doch er ist glücklich.

Doch ferne stehet,
Den Niederen gleich,...

Poet: Georg Heym

Stirb, und ich will dir folgen
Ins Grab noch diese Stund,
Atmend in langem Kusse
Den Tod an deinem Mund. (S. 648)
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Poet: Georg Heym

(Entwurf)

Die dunklen Wälder liegen meilenweit
Um diese Höhe ‹hin› in fahlem Braun
Darein gesprengt der Tannen grünes Kleid.
Der...

Poet: Georg Heym

Und die Liebe brach auf, wie ein Sturm, wie das Licht, wie das Meer,
Aus der Tiefe sprang's auf, herzzwingend kam's über sie her,
Und sie sanken dahin, wie sinkt von den Sicheln das Feld
Tiefgebeugt, Mund an Mund, von dem Bogen des Gottes gefällt....

Poet: Georg Heym

Frühling.
Ein erstes Blühen
In zarten Frühen,
Vom Himmelssaum
Ein Stern noch schaut.
Ein Lercheschlag
Im stillen Raum,
Weit vor Tag
Und sonst kein Laut.
O Liebe....

Poet: Georg Heym

Da vom Weine, den ich dir gegossen,
Du getrunken an des Bechers Rund,
Trank ich bald und wußte eingeschlossen
Deiner Lippen Spur von meinem Mund. (S. 660)...

Poet: Georg Heym

Deiner schmalen Schläfe Bogen
Hält der Adern Netz durchzogen,
Das die Blässe dunkel trennt.

Welches gleichet edlen Steinen,
Die zu Mosaik sich einen,
Das in dunklem Marmor brennt....

Poet: Georg Heym

Roten Mohnes Blüten nahmst du viele,
Schöne Blumen, die der Sommer gab.
Brachst mit feiner Hand die feinen Stiele
Aus der Woge grüner Garben ab.

In die Schluchten hingen Rosen nieder,
Die sich willig deinem Wunsche...

Poet: Georg Heym

Die ganze Nacht,
Die ich verwacht,
Ein Brunnen rann,
Ein Vogel sang,
Und dann und wann
Im stillen Raum
Der Nachtwind klang
Im hohen Baum.

Die ganze Nacht,
Die ich...

Poet: Georg Heym