[56] TROSTWORTE AN EINEN LUFTKRANKEN
Recht so! Speie, lieber Mitgast, speie!
Speie dreist und ungeniert und laut,
Daß sich einmal andersrum befreie,
Was für dich passée ist und verdaut.
[56] TROSTWORTE AN EINEN LUFTKRANKEN
Recht so! Speie, lieber Mitgast, speie!
Speie dreist und ungeniert und laut,
Daß sich einmal andersrum befreie,
Was für dich passée ist und verdaut.
[65] Worte eines durchfallkranken Stellungslosen in einen Waschkübel gesprochen
Bloß weil ich nicht aus Preußen gebürtig.
Wo hab’ ich nur den Impfschein...
Ein mensch / der sterben soll / pflegt offters was zu bitten /
Und man gewehrets ihm / denn dieses ist der brauch /
Nun wird mein leib von dir auch itzund abgeschnitten /
Und bitt um einen kuß / gewehr es ihm doch auch.
Es schadet dir ja nicht / und bringet mir viel frommen /...
Meine Lippen formen deinen Namen,
Als den Samen aller Glut,
In dem alles brennende Leben ruht.
Mein Sehnen formt deine Eigenart –
(Wie bist du kraftvoll und doch so zart!)
Mein Blut – will deinen köstlichen Leib
Nachformen –:
Denn ich bin ein Weib!! (S...
Du bist so schön,
Ob du sinnst oder lachst,
Dass du zittern machst!
Verzeih der Schwachen,
Die sich ganz in dir vergisst,
Weil du so wunderbar und köstlich bist!
Jedwedes Leid wollt ich künftig ertragen
Wär es über ein Glück an deiner Brust gegangen!
Alles Arge wird nur kleinlich...
Ich schaue nicht zurück
Und juble nur
O welches reiche Glück: –!
Ich bin ein Weib
O du! o du!
Mann, Herrlichster, Blutgerufener –!
Küss mir ein Englein in den Leib! (S. 97)
_____
...
Du gabst mir einen kleinen Strauß
Orangenblüten, duftumflossen,
Dazwischen prangt' ein Myrthenreis, -
O ihr Gedanken, Glück, entsprossen!
Der Volksmund sagt: "Orangenduft
Vereint mit Myrth' zu heißem Werben,
Thut nimmer gut. Welkt's Myrthenreis,
Wirst einsam, ohne Lieb' du sterben....
Ich glaube deine hand kan wunder-wercke machen;
Die angenehme zeit hat sich schon längst versteckt /
Die blumen-felder sind mit schnee und eyß bedeckt /
Doch soll der frühling itzt auff deinem rocke lachen;
Ich seh die blumen blühn / ich finde tausend sachen /
Die uns vor diesem nur der sommer ausgeheckt /
Durch...
Wer gibt dir / schönstes kind / doch die gedancken ein?
Wer bringet deinen sinn auff die verkehrte grillen?
Du wilt nicht was du bist / ein frauenzimmer seyn /
Und wüntscht dich einen mann: was muß dein geist umhüllen /
Daß er den vorzug nicht der frauen mercken kan?
Ihr seyd das schöne volck / dem alles lob gebühret;...
Deinem Sterne einen Gruß
Der so golden und blank,
Deinem Engel ein Lob!
Deinem Glück einen Dank!
Deinem Los ein Gebet!
Deinem Leben ein Heil!
Deinem Herzen die Lieb!
Und der Himmel dein Teil! (S. 43)