Jenes Lied der liebedurchglühten Sappho:
"Gleich den sel'gen Göttern ist Der zu achten,
Der, ins Aug' dir blickend, der Rede Wohllaut
Horchend belauschet
Und des Mundes sinneverwirrend Lächeln" -
Lächelnd selber las ich's, der Worte Honig
Zwar begierig schlürfend, jedoch der Glaube
Fehlte...
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Was ist es nur, daß ich so gerne
Mag deiner Stimme Zauber lauschen
Mein Herz erbebt, als hört' es ferne
Die Jugendzeit vorüberrauschen.
Mir ist, als klängen Wiegenlieder
Und Märchen in der Dämmerstunde,
Als käm' die erste Hoffnung wieder,
Die erste süße Liebeskunde.
... -
Du schläfst, und die goldenen Träume
Die gehn bei dir ein und aus;
Mein Lied und die blühenden Bäume
Umrauschen im Dunkel dein Haus.
Du hebest das Haupt erschrocken
Und lauschest und regst dich nicht
Es wallen die duftigen Locken
Dir über das Angesicht.
Da senkest du... -
Es wirft das Meer, vom Sturm erregt,
Dir seine Muschel an den Strand;
Du öffnest sie mit froher Hand,
Ob sie wohl eine Perle hegt?
So legt mein Herz, von dir bewegt,
Sein tiefstes Lied zu Füßen dir;
O schau, wie es als einz'ge Zier
Nur dich, du selt'ne Perle, hegt!... -
Voll strahlender Schönheit wandelst du
In der Jungfrau'n blühendem Reigen,
Und alle Blicke fliegen dir zu;
Du aber lächelst in seliger Ruh',
Wie nur den Göttern sie eigen.
Vor dir zunichte wird Wunsch und Begier,
Selbst Amor mußt' es erfahren:
Du trägst als leuchtende Siegeszier
... -
O Lust, zur Seite dir zu sitzen,
Von göttlicher Musik umrauscht!
Zu sehn, wie deine Augen blitzen,
Tief atmend deine Seele lauscht,
Wenn nach dem Takt dein Haupt sich schmieget,
Und auf der Töne gold'ner Flut,
Dir selbst entrückt, dein Geist sich wieget,
Hold, wie ein Schwan auf Wogen ruht.... -
Der Mond bestrahlt die Mauern
Der Burg in träumender Ruh,
Des Waldes Wipfel schauern
Heimliche Küsse sich zu.
Die goldenen Sterne neigen
Sich tief in die blaue Flut,
Es zittern auf schilfigen Teichen
Die Lilien in Liebesglut.
Mit blühenden Armen umschlingen... -
Tief dein Bild im Herzen geh' ich
Einsam hin durch Flur und Wald,
Und des nachts im Traume seh' ich
Wieder deine Lichtgestalt.
Und wenn dämmernde Gedanken
Locken mich in ihre Nacht,
Daß mir alle Sinne schwanken -
Wieder hab' ich dein gedacht.
Und ich muß die Augen... -
Ich seh' deine Lippen blühen
Ich fühl' deines Atems Wehn,
Ich fühle dein Aug' mich durchglühen -
Da ist es um mich geschehn!
Es gehn die Sinne mir unter,
Es geht das Herz mir auf;
Die Erde versinkt, o Wunder!
Es thut sich der Himmel auf.
Ich neige das Ohr, zu... -
Wie auf des Ganges heil'gem Grunde
Die Lotosblume wächst und ringt
Empor, bis daß in guter Stunde
Die Knospe auf zum Lichte dringt:
So wuchs die Neigung, bis in Fülle
Sie sich entfaltet wonniglich;
Heut sprengt die Knospe ihre Hülle -
Die Blume blüht: Ich liebe dich....