Fühlst Du nun bald auf väterlichen Auen
Der Berge Frühlings-Lüftchen Dich umfließen,
Wie sehnsuchtsvoll die Wolken auf Dich schauen
Und freundlich nickend Blum' und Zweig begrüßen;
Siehst Du am Fels, im heimlich-süßen Grauen
Der Einsamkeit, ein traulich Moos entsprießen
Und bey des Abends seligem...
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Du gehst - und ach! der Lenz, der nun begonnen,
Dein schönes Ebenbild, wird mit Dir scheiden! -
Mit eins ist Lust und Leben mir zerronnen:
Denn mit Dir ziehen alle meine Freuden!
Zur fernen Flur, die ewig drum zu neiden,
Bringst Du des Himmels allerreinste Wonnen;
Sie wird dein Blick in frische Blumen... -
Was deuten diese magischen Gestalten,
So glühnde Rosen auf des Winters Auen?
Wird nicht ihr Brand den zarten Schnee erthauen?
Wird nicht vom Schnee die Purpurglut erkalten? -
Sieh, sieh! Beweglich lassen sie sich schauen!
Ein Zaubergeist kann nur in ihnen walten.
O Wunder, wie sie sich zum Wort... -
Ich geh durch das schlafende Dorf bei Nacht.
Trüb flackert die alte Laterne.
Ein Fenster nur hell, wo die Liebe noch wacht,
Und über mir blinzeln die Sterne.
Noch stehen die Nelken im Blumentopf
Mit rosa Manschetten umwunden.
Ich glaube, ein schwarzbrauner, lachender Kopf
Ist eben dahinter... -
Die alte Pappel schauert sich neigend,
Als habe das Leben sie müde gemacht.
Ich und mein Lieb – hier ruhen wir schweigend –
Und vor uns wallt die drückende Nacht.
Bis sich zwei schöne Gedanken begegnen, –
Dann löst sich der bleierne Wolkenhang.
Goldene, sprühende Funken regnen
Und füllen die... -
Such nicht der Sorge mattes Grau.
Ist nicht die Jugend ein funkelnder Tau?
Gleichen nicht schöne Gedanken
Roten Rosen an wilden Ranken?
Ist nicht die Hoffnung bunt und reich,
Weiten, blumigen Wiesen gleich?
Wir flechten uns Lauben aus Ranken und Rosen
Auf taufrischen Wiesen zum Küssen, zum... -
Ich werde die Stunde nie vergessen,
Die wie ein Sternfall meiner Nacht erschien.
Ein lauschender Toter, hab ich vor dir gesessen
Um deiner Lieder schwelgende Melodien.
Sie haben bunte Kränze mir gewunden,
Wie ich sie flocht in frohen Kindertagen
Und wie ich sie nach still verhärmten Stunden
... -
Es hängt an meiner Zimmerwand
Ein welker Strauß an verblaßtem Band.
Den Strauß hat deine liebe Hand
Dereinst, als ich im Garten schlief,
Für mich gepflückt.
Das Band
Schlang sich um einen Abschiedsbrief,
Der mir dein Herz so weit entrückt. – –
Und wie ich lang hinüberseh,
Faßt... -
»Und seid ihr glücklich?« – hab ich dann gefragt. –
Mir ist das leise Zittern nicht entgangen.
Und lachend, wie das »Ja«, das du gesagt,
Ist eine Stunde uns vorübergangen.
Doch was mich glühend dir zu Füßen trieb,
Vor deinem Lachen starb es hin in Reue,
Nur eine grenzenlose Achtung blieb
Vor... -
Abendglühgold zittert auf träumender See.
Eine Möwe zieht ihre einsamen Kreise.
Auf dem Wasser treibend, ein Boot. Und leise, leise
Bringt mir der Wind eine müde Weise. – –
Närrisches Herz, was stimmt dich so weh?
(Band 1 S. 41)
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