• Da sitz' ich und spinne,
    Und heimlich ich sinne,
    Wie ich es beginne,
    Daß Glück ich gewinne.

    Da geht er vorüber,
    Mein Süßer, mein Lieber,
    Die Augen, die blauen,
    Nach mir nur sie schauen!

    Gern rief ich Dich, Schätzchen,
    Hätt' ich nur ein Plätzchen,...

  • Nicht wie ein Blitz durch Wolken bricht,
    Ist mir mein Leid gekommen;
    Des Glückes Traum, der Liebe Licht,
    In Nebel ist's verschwommen.

    Allmählich, wie die Dämmrung trüb
    Verhüllt des Tages Helle,
    So wurde dunkler Glück und Lieb,
    Verblich der Strahlen Quelle.

    Ich danke...

  • Dumpf rauschts vom hohen Wogenstrand
    Ans steile Felsengestade,
    Und grau, wie der Geister wehend Gewand,
    Webt dichter Nebel sich übers Land,
    Und hüllt die dämmernden Pfade,
    Die herbstlichen Lüfte säuseln.
    Es steigt im linden Kräuseln
    Die blaue Welle des Sees;
    Aus Wolken die Sterne blinken,...

  • Grausam übst du die Macht über Götter und Menschen, o Eros!
    Kein Gesetz ist dir heilig; du überschreitest nach Willkür
    Kühn die Schranken der Pflicht, die streng den Menschen gebietet.
    Frevelnd versendest den Pfeil du, den leichtbeschwingten, vom goldnen
    Bogen, wie dirs gelüstet. Der sittlichen alten Gewohnheit
    Achtest du nicht...

  • Romanze

    Vor grauen Jahrhunderten stand
    Auf Tannenumgürteten Höhen
    (Noch sind ihre Mauern zu sehen)
    Eine Burg im sächsischen Land.
    Dort hauste Graf Erich, ein Mann
    Von grausamen...

  •  
    1.
    Goldne Sterne, blaue Glöckchen,
    Wieviel wonnevolle Kelche!
    Welche Schimmerpracht, ach, welche
    Samtenen und seidnen Röckchen!
    Blaue Glöckchen, goldne Sterne,
    Tausend Blüten seh ich winken,
    Weiche Blüten nah und ferne,
    Nur aus...

  •  
    Ich bete dich nicht an … ich achte
    Dich viel zu hoch für Spiel und Wahn.
    Nicht ein Idol, zu dem ich schmachte,
    Hält mich dein Bildnis untertan.

    Ich kniee nicht zu deinen Füßen,
    Ich bettle nicht um deine Gunst,
    Mit Händedruck uns frei zu grüßen...

  •  
    In Blüten steht der Birnbaum,
    Die Welt ist wie ein weißer Flaum,
    Drin sich das Herz mag wiegen,
    Maikäfer schelmisch fliegen …
    Surre, surre, Käferlein!

    Herzkäfer sitzt mir auf dem Schoß,
    Und unsre Wonne, die ist groß.
    Wir...

  •  
    In diesen Wintertagen,
    Nun sich das Licht verhüllt,
    Laß uns im Herzen tragen,
    Einander traulich sagen,
    Was uns mit innerm Licht erfüllt.

    Was milde Glut entzündet,
    Soll brennen fort und fort,
    Was Seelen zart verbündet
    ...

  •  
    Jetzt kommen die seligen Nächte,
    Wo die Wellen wie Silber sprühn,
    Wo heimliche Mondesmächte
    Aus schimmernden Lilien glühn.
    Auf springen die Zauberschächte
    Und Traumesgestalten erblühn -
    Jetzt kommen die seligen Nächte …

    Wo kühn...