• Schwer ist mein Haupt und schwer ist mein Gewissen
    Von leisem Flehen und von heißen Küssen.
    Von Küssen, schwül, gleich einer Lenznacht Schweigen,
    Die blasse Blüten weckt auf allen Zweigen,
    Ungünst'gem Schicksal frevelhaft entrissen.
    - - - - - - - - - - -
    Schwer ist mein Haupt und schwer ist mein Gewissen....

  • Von Glanz umflossen alle Höhen,
    Verschneit von Blüten jedes Thal,
    Sein maigrün Pfingstpanier läßt wehen
    Der junge Wald im Morgenstrahl.

    Von hohen Felsen, schwarz und finster,
    Gleich eines Märchens Wasserfall,
    In goldnen Fluten stürzt der Ginster,
    Wildrosen überblühn den Wall.
    ...

  • Trompeten schmetternd werben
    Zum Kampfspiel und Turnier.
    Vom Dornenstrauch, vom herben,
    Brech' ich die Helmeszier:
    Ein Röslein, herzblutrot. -
    Das ist deine Farbe, du Fraue hehr,
    So leuchtend, wie Königspurpur schwer,
    So gleißend, wie Flamme loht.

    Ich sang durch alle Lande...

  • Nun schwanken die Blumen im Abendwinde,
    In weiche Dämm'rung versinkt der Hain,
    Ein Flüstern geht durch die Blätter der Linde,
    Mein Herz brennt in Sehnsucht, - wo magst du sein?

    Zuweilen nur noch ein fernes Rufen -
    Ein Vogellaut aus blühendem Baum,
    Ein flüchtiger Schritt auf der Treppe Stufen -...

  • Das Glück entfloh uns in dämmernde Fernen,
    Mein Lieb - ich soll dich vergessen lernen!
    - - - - - - - - - - - - -
    Uns schied kein Ermüden, uns schied kein Erkalten -
    Wir haben uns schluchzend in Armen gehalten,
    Wir schritten - wie durch lohende Flammen,
    Durch jene Abschiedsstunde zusammen,
    Noch einmal...

  • Noch ist mein Herz beklommen,
    Daß es zu brechen meint,
    Da nun das Glück zu kommen
    Der Schmerz zu enden scheint.
    Noch ist mein Aug' geblendet
    Und schließt sich wehevoll,
    Da ihm der Strahl gespendet
    Der es durchsonnen soll.

    Erst wenn des Sturmes Wüten
    Am Morgen sich...

  • Die Sehnsucht ist's, die aus mir singt,
    Ich bin ihr nie und nie entflohn -
    Durch Schluchzen und durch Jauchzen klingt
    Immer derselbe irre Ton.

    Wen einmal recht sie angeblickt -
    Großäugig - dunkel - schmerzensbang' -
    Der bleibt von ihrem Bann umstrickt,
    Der bleibt ihr Sklave lebenslang'....

  • Es war mein Mut ein kecker Fant,
    Im Lenzwind wehte sein Panier.
    "Wer ficht mich an? - wer hält mir Stand?
    Ich streck' euch alle in den Sand,
    Im frischen, im fröhlichen Turnier!"
    - - - - - - - - - - - - -
    Ich hab' ihn begraben mit eig'ner Hand.

    Ein stolzes Schiff, meerwärts gewandt...

  • Das ist ein Blühen und Sprießen: Maisonne und Maienwind!
    Aufleuchtend durch die Wiesen des Stromes Silber rinnt,
    Aufjauchzend zum Himmel, dem blauen, klingt rings der Vögel Lied,
    Wohin die Augen schauen, hellleuchtend das Leben blüht.
    Mir ist an diesem Tage, da alles, alles lacht,
    Als bräche mit Sturmesklage herein die finstere...

  • I.
    Waldkonzert - ein Lachen und Neigen -
    Man amüsiert oder langweilt sich.
    Unter den wehenden, maigrünen Zweigen
    Schrittweit getrennt nur: du und ich.

    Uniformen leuchten und blitzen,
    Heimlich Blicke begegnen sich,
    Rings gedrängt die Menschen sitzen,
    Aber ich sehe nur dich - nur...