• Wie ist mein Frohsinn plötzlich fort
    Und aller Unmuth losgebrochen,
    Ein einzig, leise treffend Wort
    Hast du, im Scherze fast, gesprochen.

    Du grämst dich nun in deinem Schmerz
    Und fragst: Wie konnt' es auch? dich leise.
    Mein holdes Kind, es hat das Herz
    Im Menschen des Magnetes Weise:...

  • So plötzlich todt! Vor Tagen glühte
    In frischer Jugend noch ihr Blut!
    Und was in ihrem Herzen blühte,
    Es sprach aus ihrer Augen Gluth.

    So jung! und schwarze Schollen wälzen
    Erbarmungslos sie auf ihr Grab,
    Die ihres Busens Schnee zu schmelzen
    Erlaubniß meinen Gluthen gab.

     ...

  • Was willst du, Weib, mit deinen bleichen Mienen,
    An meine Fersen heftest du den Schritt?
    Witwe der Freude, hat es dir geschienen,
    Ich fühlte kundig deine Leiden mit?

    Weil sich mein Auge forschend in das deine
    Versenkt und schwer und lange auf dir ruht?
    Weil mir das Antlitz glänzt von Wehmuthscheine,...

  • Ich warnte dich, und willst du doch es wagen?
    Ich warnte, Mädchen, dich, du willst? Es sei!
    Und wenn es ausgeglüht, mußt' du nicht klagen,
    Man liebt, weil er vergänglich ist, den Mai.

    Ein schlanker Zweig, sein Antlitz eine Rose,
    Neigst du zu mir, der flücht'gen Welle, dich,
    Am Busen trägt dich sanft die...

  • Als die Knospen sprangen,
    Schwur ich Liebe dir,
    Deine Lippen sangen
    Gegenliebe mir.

    Als der Rose Blüthen
    Welk gefallen sind,
    In uns auch verglühten
    Die Gefühle, Kind,

    Aus zwei Herzenssonnen
    Fröhlich aufgeloht,
    Mit dem Lenz begonnen,...

  • Im Schutt versunk'ner Tage
    Wühlt die Erinnerung
    Sieht wieder Lust und Klage
    Der Zeit, da ich noch jung.

    Ich kenne sie kaum wieder,
    Die Bilder alter Zeit,
    Ich schaue auf sie nieder,
    Doch ohne Lust und Leid.

    Ihr Bild nur seh' ich schimmern,
    Das hebt sich...

  • Stürmische Worte sprach ich zu dir
    Von Gluth und Sehnsuchtsschmerzen;
    Gesenkten Hauptes lagst du mir
    Bewegt am bewegten Herzen.

    Wenn über sie der Sturmwind fährt,
    Die Lilie hört es schweigend,
    Was sie erschüttert und verklärt,
    Sich hold in Demuth neigend....

  • Du blickst so traurig, holdes Kind,
    Aus schwarzen Augensternen;
    Aus ihnen kann ich lernen,
    Wie dunkel deines Geist's Gedanken sind.

    Was deine Brust schon lang verließ,
    Es blickt so bang aus ihnen,
    Aus deinen ernsten Mienen
    Der Unschuld längst verlor'nes Paradies.

    Du...

  • Rede nicht,
    Wenn ich mich in Träumen wiege,
    Worte sind zu kalt, zu schlicht -
    Künden, wenn ich dich umschmiege,
    Worte, was die Seele spricht?

    Rede nicht.
    An die Nacht von meinen Haaren
    Lehne deiner Wangen Licht,
    Mir den Glauben zu bewahren:
    Dunkle Nacht begrenzet...

  • An deine Brust gesunken
    In süßer Seligkeit,
    Von deinem Kusse trunken,
    Anweht mich tiefes Leid.

             Wo bist du, des Genusses
    Gedankenlose Zeit?
    Jetzt mahnt im Rausch des Kusses
    Mich Todesbangigkeit.

    Bei süßem Wonnetranke
    In deiner Arme Rast,
    ...