• Wir standen an der Straßeneck
    Wohl über eine Stunde;
    Wir sprachen voller Zärtlichkeit
    Von unsrem Seelenbunde.

    5 Wir sagten uns viel hundertmahl
    Daß wir einander lieben;
    Wir standen an der Straßeneck,
    Und sind da stehn geblieben.

    Die Göttin der Gelegenheit,
    10 Wie’n Zöfchen, flink und heiter,
    Kam sie vorbey und sah uns...

  •      Wo ich bin, mich rings umdunkelt
    Finsterniß, so dumpf und dicht,
    Seit mir nicht mehr leuchtend funkelt,
    Liebste, deiner Augen Licht.

    5      Mir erloschen ist der süßen
    Liebessterne goldne Pracht,
    Abgrund gähnt zu meinen Füßen –
    Nimm mich auf, uralte Nacht!

  •      Zu Halle auf dem Markt,
    Da stehn zwei große Löwen.
    Ei, du hallischer Löwentrotz,
    Wie hat man dich gezähmet!

    5      Zu Halle auf dem Markt,
    Da steht ein großer Riese.
    Er hat ein Schwert und regt sich nicht,
    Er ist vor Schreck versteinert.

         Zu Halle auf dem Markt,
    10 Da steht eine große Kirche.
    Die Burschenschaft...

  •      Zu fragmentisch ist Welt und Leben,
    Ich will mich zum deutschen Professor begeben,
    Der weiß das Leben zusammen zu setzen,
    Und er macht ein verständlich System daraus;
    5 Mit seinen Nachtmützen und[1] Schlafrockfetzen
    Stopft er die Lücken des Weltenbau’s.

  • [158]
     Zum Hausfrieden.

    Viele Weiber, viele Flöhe,
    Viele Flöhe, vieles Jucken –
    Thun sie heimlich dir ein Wehe,
    Darfst du dennoch dich nicht mucken.

    5 Denn sie rächen, schelmisch lächelnd,
    ...

  •      Oben auf der Bergesspitze
    Liegt das Schloß in Nacht gehüllt;
    Doch im Thale leuchten Blitze,
    Helle Schwerter klirren wild.

    5      Das sind Brüder, die dort fechten
    Grimmen Zweikampf, wuthentbrannt.
    Sprich, warum die Brüder rechten
    Mit dem Schwerte in der Hand?

         Gräfin Laura’s Augenfunken
    10 Zündeten den Brüderstreit;...

  • [50]
     Zwei Ritter.

    Crapülinski und Waschlapski,
    Polen aus der Polackei,
    Fochten für die Freiheit, gegen
    Moskowiter-Tyrannei.

    5 Fochten tapfer und entkamen
    Endlich glücklich nach Paris –
    ...

  • From the German by Richard Monckton Milnes, Lord Houghton

    BENEATH an Indian palm a girl
      Of other blood reposes;
    Her cheek is clear and pale as pearl
      Amid that wild of roses.

    Beside a northern pine a boy
      Is leaning fancy-bound,
    Nor listens where with noisy joy
      Awaits the impatient hound.

    Cool grows the sick and...

  • Anonymous translation from the German

    I KNOW not whence it rises,
      This thought so full of woe;—
    But a tale of times departed
      Haunts me—and will not go.

    The air is cool, and it darkens,
      And calmly flows the Rhine;
    The mountain peaks are sparkling
      In the sunny evening-shine.

    And yonder sits a maiden,
      ...

  • A dal szárnyára veszlek,
    s elviszlek, kedvesem,
    a Gangesz-parton a legszebb
    ligetbe röpülsz velem.

    Ott szelíd holdsugárban
    virágzó kert susog.
    Rád, nővérünkre várnak
    a lenge lótuszok.

    Ibolyák enyelegnek halkan,
    fenn csillag nyúl magosan.
    Mese csordul a rózsák ajkán,
    rejtelmesen, illatosan.

    A gazellák rád...