Ich wandle unter Blumen
Und blühe selber mit;
Ich wandle wie im Traume,
Und schwanke bei jedem Schritt.
5 O, halt’ mich fest, Geliebte!
Vor Liebestrunkenheit
Fall’ ich dir sonst zu Füßen,
Und der Garten ist voller Leut’.
Ich wandle unter Blumen
Und blühe selber mit;
Ich wandle wie im Traume,
Und schwanke bei jedem Schritt.
5 O, halt’ mich fest, Geliebte!
Vor Liebestrunkenheit
Fall’ ich dir sonst zu Füßen,
Und der Garten ist voller Leut’.
Ich will meine Seele tauchen
In den Kelch der Lilie hinein;
Die Lilie soll klingend hauchen
Ein Lied von der Liebsten mein.
5 Das Lied soll schauern und beben,
Wie der Kuß von ihrem Mund’,
Den sie mir einst gegeben
In wunderbar süßer Stund’.
Ich wollte bei dir weilen,
Und an deiner Seite ruhn;
Du mußtest von mir eilen,
Du hattest viel zu thun.
5 Ich sagte, daß meine Seele
Dir gänzlich ergeben sey;
Du lachtest aus voller Kehle,
Und machtest ’nen Knix dabei.
Du hast noch mehr gesteigert
10 Mir meinen Liebesverdruß,
Und hast mir sogar verweigert...
„Im Anfang war die Nachtigall
Und sang das Wort: Züküht! Züküht!
Und wie sie sang, sproß überall
Grüngras, Violen, Apfelblüth.
5 „Sie biß sich in die Brust, da floß
Ihr rothes Blut, und aus dem Blut
Ein schöner Rosenbaum entsproß;
Dem singt sie ihre Liebesgluth.
„Uns Vögel all in diesem Wald
10 Versöhnt das Blut...
Glücklich der Mann, der den Hafen erreicht hat,
Und hinter sich ließ das Meer und die Stürme,
Und jetzo warm und ruhig sitzt
Im guten Rathskeller zu Bremen.
5 Wie doch die Welt so traulich und lieblich
Im Römerglas sich wiederspiegelt,
Und wie der wogende Mikrokosmus
Sonnig hinabfließt in’s durstige Herz!
Alles erblick’ ich im...
Im Hirn spukt mir ein Mährchen wunderfein,
Und in dem Mährchen klingt ein feines Lied,
Und in dem Liede lebt und webt und blüht
Ein wunderschönes, zartes Mägdelein.
5 Und in dem Mägdlein wohnt ein Herzchen klein,
Doch in dem Herzchen keine Liebe glüht;
In dieses lieblos frostige Gemüth
Kam Hochmuth nur und Uebermuth...
[472]
Im Oktober 1849.
Gelegt hat sich der starke Wind,
Und wieder stille wird’s daheime:
Germania,...
Im Traum sah ich die Geliebte,
Ein banges, bekümmertes Weib,
Verwelkt und abgefallen
Der sonst so blühende Leib.
5 Ein Kind trug sie auf dem Arme,
Ein andres führt sie an der Hand,
Und sichtbar ist Armuth und Trübsal
Am Gang und Blick und Gewand.
Sie schwankte über den Marktplatz,
10 Und da begegnet sie mir,...
Im Traum sah ich ein Männchen klein und putzig,
Das ging auf Stelzen, Schritte ellenweit,
Trug weiße Wäsche und ein feines Kleid,
Inwendig aber war es grob und schmutzig.
5 Inwendig war es jämmerlich, nichtsnutzig,
Jedoch von außen voller Würdigkeit;
Von der Courage sprach es lang und breit,
Und that sogar recht...
Im Walde wandl’ ich und weine,
Die Drossel sitzt in der Höh’;
Sie springt und singt gar feine:
Warum ist dir so weh?
5 „Die Schwalben, deine Schwestern,
Die können’s dir sagen, mein Kind;
Sie wohnten in klugen Nestern,
Wo Liebchens Fenster sind.“