• Die zwei Verdammten.

    Nach seinem Tode kam ein deutscher Dorfsultan
    Der sich zum Krösus stahl, im Reiche Satans an.
    Hier sah er manchen Freund, Kollegen und Agnaten,
    Ja selber seinen Hofkaplan,
    5 Nach Standsgebühr, am sachten Feuer braten.
    Kein Wunder! Doch er sah auch seinen treuen Jost,
    Der einst sein Kutscher war, gestreckt auf einen Rost,...

  • Vergangenheit.

          Des Dörfchens Weidenkranz verschwimmt im grauen Duft,
    Am falben Busche weht der Abendhauch,
    Die Vögel taumeln träg durch feuchte Luft,
    Und durch die Bäume dringt der Hütten Rauch.

    5       Der Tag, der durch der Dünste weißen Flor,
    Mit goldnem Aug der öden Flur gelacht,
    Berührt der dunkeln Göttinn graues Thor,
    Und...

  • Was ist Vergangenheit?
    Nur eine einz'ge Nacht aus vielen Nächten.
    Wie leuchtende Sterne nur die Tage schimmern,
    Die heil'gen Tage,
    Da ich dich sah vorüberwandeln.

    Was ist die Zukunft nun?
    Ein einz'ger Tag aus vielen dunklen Tagen,
    Wo sonnenhell nur jene Nächte strahlen,
    Die heil'...

  • "O nenne mich wieder dein "süßes Lieb"
    Und presse mich fest in die Arme.
    Ich kann ja nur stammeln: "Vergieb, vergieb",
    Was ich einst gethan im Harme,
    Mein Trauter, im Harme!

    Wie schluchzte mein banges Herz nach dir
    In einsamer dunkler Kammer.
    Seit Wochen und Monden warst du nicht bei mir...

  • Zwei Sonette

    1.
    Schwer war gedrückt die Flur vom Wintereise,
    Und von dem weithin finstern Himmelsbogen
    Kam sturmgepeitscht der Schnee herabgeflogen,
    Verschüttend ganz des Waldwegs enge Gleise.
    ...

  •  
    War's nicht ein schöner Morgen?
    War's nicht ein Maientag,
    Wo ich, im Glück geborgen,
    Im Arm der Liebe lag?

    War nicht es sternenhelle,
    Und sonnenhell zugleich?
    Lag nicht an armer Schwelle
    Ein unermeßlich Reich?

    Zog...