• [288]

     Trost.

    Wann dich die Lästerzunge sticht,
    So laß dir dieß zum Troste sagen:
    Die schlechtsten Früchte sind es nicht,
    Woran die Wespen nagen.

  • [145] Trost

    Der Tod kommt bald und sicher,
    Hält stets sich in der Näh.
    Er ist ein fürchterlicher
    Tröster im Erdenweh.

    5 Ich hasse ihn nicht aus Liebe,
    Ich liebe ihn heiß aus Haß.
    Wenn...

  • [53] Trost an eine Mutter

    Starb dein Kind. Nun weine!
    Und dann wirst du glücklich sein.
    Denn das zarte, kleine
    Leben schwand noch quellenrein.

    5 Lausche, was mit frommen
    Worten die...

  • [95]
         Trost der Trennung.
     
    Trennung[1]! Du fernst uns nicht mehr,
         Wenn dies Erdengewühl
    Uns ein hüpfendes Irrlicht ist –
         Alle Hoheit der Erde
    5 Traum des...

  • [36] Zum Trost.

    So oft ich noch zu Büchern der Geschichte
    Geflüchtet mich in stiller, tiefer Nacht,
    Der ernsten Sammlung tragischer Gedichte,
    Wie sie kein Träumer brennender erdacht,
    5 Hab’ ich die Blätter...

  •  
    Trennung! Du fernst uns nicht mehr,
    Wenn dies Erdengewühl
    Uns ein hüpfendes Irrlicht ist -
    Alle Hoheit der Erde
    Traum des entfesselten Schmetterlings!

    Aus: Gedichte von Friederike Brun...

  • Der Glückes Fülle mir verliehn
    Und Hochgesang,
    Nun auch in Schmerzen preis' ich ihn
    Mein Leben lang.
    Mir sei ein sichres Himmelspfand,
    Was ich verlor;
    Mich führt der Schmerz an starker Hand
    Zu ihm empor.
    Wenn ich in Wonnen bang beklagt,
    Den Flug der Zeit,
    In...

  • Die im Frühling uns entzückt,
    Die wir oft am Wasserfalle,
    Oft im grünen Wald gepflückt,
    Weißt du nicht, daß nicht für immer
    Sie des Winters Hand uns nahm,
    Daß mit jedem Mai ihr Schimmer
    Und ihr Duft noch wiederkam?

    Vor des Winters kalten Armen
    Haben sie sich jetzt versteckt,
    ...

  •  
    Ich stehe auf des Turmes Zinne
    Und träume von verlorenem Glück
    Und schau' mit wehmutsvollem Sinne
    Auf die Vergangenheit zurück.
    Es sucht mein trübes Auge wieder
    Die Teure, der mein Herz vertraut,
    Und böse, schmerzerfüllte Lieder,
    Sie...

  • 1815

    Wie es draußen stürmt und saust,
    Tropfen an die Fenster schlagen!
    Hat es doch in Winters Tagen
    Nimmer, nimmer so gehaust! -

    "Warum birgst du dein Gesicht?
    Hinter Wolken Sterne blinken,...