Antwort bey einem gesellschaftlichen Fragespiel.
Die Dame.

     Was ein weiblich Herz erfreue,
In der Klein – und Großen – Welt?
Ganz gewiß ist es das Neue,
Dessen Blüthe stets gefällt;
5 Doch viel werther ist die Treue,
Die auch in der Früchte...

Aus einem ungedruckten Roman.
I.

     Die Jugend flieht, die Hofnung ist zerronnen,
Des Lebens Blüthen fallen welkend ab,
Und unerreichbar fern sind meine Wonnen,
Und stumm und einsam bin ich, wie ein Grab.
5 Im ganzen weiten Reich der Wesen
...

     Dir darf dieß Blatt ein Kettchen bringen,
Das, ganz zur Biegsamkeit gewöhnt,
Sich mit viel hundert kleinen Schlingen
Um deinen Hals zu schmiegen sehnt.

5      Gewähr dem Närrchen die Begierde,
Sie ist voll Unschuld, ist nicht kühn;
Am Tag ist’s...

[25]           Schlußrede zu einem Trauerspiele
               Gehalten von Madame Schuch...

Verschiedene Empfindungen an
Einem Platze.
Das Mädchen.

     Ich hab’ ihn gesehen!
Wie ist mir geschehen?
O himmlischer Blick!
Er kommt mir entgegen,
5 Ich weiche verlegen,
Ich schwanke zurück.
Ich irre, ich träume!
Ihr...

Was seh ich? ist es wahr? darff ich den sinnen trauen?
Wie? oder seh ichs nicht / was doch die augen schauen?
Ach! ja / sie ist es selbst / ihr gang / statur und kleid /
Trifft mit Lisettens ein / hier ist kein unterscheid.
So bin ich...

Vom Hohenasperg, 3. Juni 1783.

Dich behüte der Engel,
Den dir Gott zum Führer gab,
Und spät erst säuseln dich Winde des Himmels...