13.

Feindlich schaust du und finster hinweg, muthwilliges Liebchen,
Plötzlicher Unmuth thront auf der gerunzelten Stirn,
Jeglichen heiteren Gott verscheucht aus dem Auge des Zorns Blitz,
Und unfreundliches Roth färbet die Wange dir jetzt.
Was...

14.

Scheiden müssen wir schon - komm, gieb mir der düsteren Trennung
Bitteren Kuß, und gieb tausend der Küsse mir noch!
Einmal flüstre mir noch ein Wort voll Liebe, noch einmal
Schlinge den glühenden Arm um den Verzagenden hin!
Scheiden müssen...

15.

Liebchen, ich traue dir nicht, und wenn reizender noch dir die Aeuglein
Blickten, die nur dein Geist lenket und nimmer dein Herz,
Lächeltest du viel freundlicher auch, zwar ist es unmöglich,
Und dein schmeichelndes Wort, wär' es auch doppelt so süß....

16.

Fernher schallt durch die schweigende Nacht des rauschenden Tanzes
Wilde Musik, und lind schaukelt die Töne der West
Durch den umdämmerten Hain zu dem Sehnenden, gaukelnde Ahnung
Flattert herbei, und süß hallt mir im Herzen der Klang.
...

17.

Der Jüngling.

Sieh, es erscheint der Liebe Gestirn, und freundliche Weste
Wiegen mit duftigem Hauch leise das Dunkel einher.
Hörst du...

18.

O wie vereinet sich Scherz mit Ernst bei meiner Geliebten,
Wie mit den Sitten der Welt tiefer romantischer Sinn!
Jetzt erheitert mit fröhlichem Witz sie den glänzenden Zirkel,
Und jetzt schwärmt sie mit mir über die Erde hinaus.
Gleich dem...

19.

Komm, nach Arkadien wollen wir ziehn, in's blühende Tempe,
Sieh, schon dämmert der Tag; Liebchen, o gieb mir die Hand!
Weit ist die Wandrung zwar, doch Liebende schützen die Götter
Willig, im ganzen Olymp herrschet Idalia's Sohn.
Aber...

20.

Heimliche Laube des Glücks, dichtgrünendes Blättergewebe,
Welches den spähenden Blick hemmt und den Lauscher betrügt;
Schweigendes Thal in dem sicheren Schoos hochragender Felshöhn,
Das ein Elysium mir öffnete, selig und still;
Rieselnde...

21.

Tauche hervor aus dem dichten Gewölk, bleichschimmerndes Mondlicht,
Leite des Liebenden Schritt durch die chaotische Nacht,
Und ihr Blumen der himmlischen Flur, hülfreiche Gestirne,
Sendet den traulichen Strahl auf den unendlichen Weg!
Ueber...

22.

Einsam stieg ich empor auf des Harzwalds steilerem Bergpfad,
Nahete dir mich schon, ewiger, alter Granit,
Wo hochlodernd einst durch die Nacht vom felsigen Altar
Hell ins ferne Gefild flammte das Opfer des Mais.
Träumend schritt ich dahin,...