•  Ich will, ich will den nagenden Beschwerden
    Ein Ende machen, will zur Quelle werden.
    Tief unterm Herzen diese Qual
    Ach Gott, verweint ich sie einmal!
    Vielleicht, vielleicht, versäh sie sich,
    O selger Quell! und nehme mich für dich! (S. 59)...

  • An ihrem Blicke nur zu hangen
    Verlang ich, weiter nichts,
    Und von dem Reichtum ihres Lichts
    Ein Fünkchen in mein Herz zu fangen. (S. 60)
    _____

  • An diesen Lippen, diesen Augen,
    Die Welt vergessend, hinzuhangen,
    Und aus den rosenroten Wangen
    Des Lebens Ueberfluß zu saugen;
    An dieses Busens reiner Fülle
    Die Schmerzen meiner Brust zu wiegen,
    Und auf des Schoßes Fried' und Stille
    Mit tränenmüdem Haupt zu liegen:
    Das war mein Wunsch - das...

  • Ach eh ich dich, mein höchstes Ziel,
    Eh ich dich fand, welch mutlos Streben,
    Welch regelloses Fibernspiel,
    Bald der, bald der mein junges Leben
    Mit allen Freuden Preis zu geben,
    Nachdem es ihrem Stolz gefiel.
    Und keine sah es, was ich litte,
    Und keine hörte meine Bitte,
    Verstand mein Sehnen,...

  • Erwach ich zum Gefühl, stößt die beklemmte Brust
    Die Seufzer aus, die sie erstickt sich unbewußt,
    Ist's recht auch, daß zu deinem Grab die Tränen fließen,
    Die zur Erleichtrung sich aus trübem Aug ergießen?
    Ists Pflicht, sich sinnenlos um eingestandne Pein,
    Verstummend, unerklärt im Herzen zu verzeihn?
    Verdunkelt...

  • Von Gram und Taumel fortgerissen,
    Verzweiflungsvoll dein Bild zu küssen,
    Ach, alles, was mir übrig ist.
    Dies Bild will ich am Munde halten,
    Wenn alles an mir wird erkalten,
    Und du mir selbst nicht denkbar bist. (S. 120)...

  • Ach, bist du fort? aus welchen güldnen Träumen
    Erwach' ich jetzt zu meiner Qual!
    Kein Bitten hielt dich auf, du wolltest doch nicht säumen,
    Du flogst davon zum zweitenmal.

    Zum zweitenmal sah ich dich Abschied nehmen,
    Dein göttlich Aug' in Tränen stehn,
    Für deine Freundinnen - des Jünglings stummes...

  • Verzeih den Kranz, den eines Wilden Hand
    Um dein geheiligt Bildnis wand,
    Hier, wo er unbekannt der Welt,
    In dunkeln Wäldern, die ihn schützen,
    Im Tempel der Natur es heimlich aufgestellt,
    Und wenn er davor niederfällt,
    Die Götter selbst auf ihren Flammensitzen
    Für eifersüchtig hält....

  • O Philomele,
    Sing immer zu!
    Du siehst, ich quäle
    Mich mehr als du.

    Es floh der meine
    Wie deiner floh,
    Und wie der deine,
    So liebt' er, - so! -

    Nur wenig Tage
    Währt dein Gesang,
    Doch meine Klage
    Währt lebenslang.
    ...

  • Oft fühl ichs um Mitternacht;
    Dann stehn mir die Tränen im Auge,
    Und ich fall im Dunkel vor dir aufs Knie, -
    Du prüfst mir das Herz, und ich fühl' es noch wärmer.

    Heilig ist es - von Gott -
    Was im Herzen glüht. Laut ruft es in mir,
    Gott! - Laut ruft's dir entgegen. Es dringt
    Durch die...