ES lag die Venus nächst vertieffet in Gedancken/
Auf einem Ruhebett/ nachläßig ausgestreckt/
Als sie ermüdet war mit Mulcibern zu zancken/
Dem Mavors Liebes-Spiel recht grossen Zorn erweckt/
Das er so offte/ mit dem Vorwand/ wiederhohlt/
Daß man vor seine...
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Wie? läßtu mich also / du undancksvolle Seele /
Und lohnst mit Unbestand die unverfälschte Treu?
Du mehr / als Grausamer / um den ich mich so quäle /
Ich glaube / dass dein Hertz aus harten Felsen sey.
Ein Arimasp hat dich / du wilde Bruth gezeuget /
Das wüste Lydien hat dich ans Licht gebracht /
Und eine Scythin... -
Du fragest / was denn wohl mein freyes Hertz kann binden /
Weil es ein schwartzes Aug und Haar nicht fesseln kann?
Ob mich ein schöner Leib und Fuß nicht könn entzünden /
Die sonst den Weibern leicht die Ketten legten an?
So würd ein rother Mund mir etwan wohlgefallen /... -
Es legt sich Lesbia hiemit zu deinen Füßen /
Ein schlecht / doch treues Blat begleitet mit viel Küßen /
An dem geliebten Tag / der dich ans Licht gebracht /
Der deiner Jahre Zahl heut ein und zwanzig macht /
Der Höchste laße dich noch diesen Tag offt sehen /... -
Aria
1.
Bist du geliebte Seele
In deines Grabes-Höle
So zeitig schon gebracht?
Muß der in tieffer Erden
Zu Staub und Asche werden /
Den ich so werth geacht?
2.
... -
Fühl alle Lust, fühl alle Pein
Zu lieben und geliebt zu sein,
So kannst du hier auf Erden
Schon ewig selig werden. (S. 38)
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Kleines Ding, um uns zu quälen,
Hier in diese Brust gelegt!
Ach wers vorsäh, was er trägt,
Würde wünschen, tätst ihm fehlen!
Deine Schläge, wie so selten
Mischt sich Lust in sie hinein!
Und wie Augenblicks vergelten
Sie ihm jede Lust und Pein!
Ach! und weder Lust... -
Der Baum, der mir den Schatten zittert,
Der Quell, der mir sein Mitleid rauscht,
Der Vogel, der im Baume zwittert,
Und, ob ich ihn auch höre, lauscht;
Die ganze freundliche Natur
Nimmt mich umsonst in ihre Kur.
Die Weisheit, strengen Angesichtes
Und guten Herzens, aber kalt,
... -
Ich dich besingen, Phillis? - Nein!
Ich fühle dich zu sehr, um jetzt nicht stumm zu sein. (S. 41)
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Süße Schmerzen meiner Seele,
Angenehme Pein,
Und doch muß bei dem Gequäle,
Diese Seele heiter sein,
Muß geliebt von allem, was auf Erden
Liebenswert und heilig ist,
Seiner Sehnsucht Opfer werden,
Wie mein Bruder! du es bist. (S. 42)...