• Hee Balou! Mein kleiner Donald,
    Abbild meines Herrn Clanronald;
    Gieb ein Küßchen mir, o gieb!
    Werd’ wie er ein Hochland-Dieb. –

    5 Bald stiehlst Brötchen Du und Törtchen,
    Wenn Du größer bist ein Pferdchen,
    Zieh’st durch’s Tiefland ohne Ruh’,
    Bringst mir heim ’ne bunte Kuh.

    In dem Tiefland, an den Küsten,
    10 Wirst Du Dich, mein...

  • [46]

                   Herbstgesang.

                        1777.

    Sey gegrüßt im falben Nebelkleide,
         Gott des Segens, sey gegrüßt!
    Lieh dir gleich nicht Flora ihr Geschmeide,
         Holder Gott des Segens, sey gegrüßt!

    5 Ach! wie hängt dein Horn von Purpurtrauben
         Und von goldnen Früchten schwer!
    Laß mich, laß mich deines...

  • Herbstlied.

    Feldeinwärts flog ein Vögelein
    Und sang im muntern Sonnenschein
    Mit süßen wunderbaren Ton:
    Ade! ich fliege nun davon,
    5                Weit, weit,
              Reis’ ich noch heut.

    Ich horchte auf den Feldgesang,
    Mir ward so wohl und doch so bang,
    Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust
    10 Stieg wechselnd bald und...

  • Dich ergriff mit Gewalt der alte Herrscher des Flusses,
         Hält dich und theilet mit dir ewig sein strömendes Reich.
    Ruhig schlummerst du nun beym stilleren Rauschen der Urne,
         Bis dich stürmende Fluth wieder zu Thaten erweckt.
    5 Sey dann hülfreich dem Volke, wie du es Sterblicher wolltest,
         Und vollend’ als ein Gott, was dir als Menschen mißlang....

  • Hexenfund.

    Endlich, alte Wundergerte,
         Ueber ein Jahrtausend
         Nur in Gräbern hausend,
    Hobst du dich ans Licht hervor:
    5 Furchtbar krachte das gesperrte
         Geisterthor.

    Wahrlich, als wir Hexenjünger,
         Dich auf Alraunbeeten
         Ahndungsvoll erspähten,
    10 Waltete mit unsrer Schaar
    Salomos erhabner...

  • Hier ist das Thal und hier der Platz
         Und Birken stehen in der Runde;
    Wo bleibt denn nur mein liebster Schatz,
         Die Dorfuhr schlug schon längst die Stunde.

    5 ’S ist nicht Maria’s leiser Gang,
         ’S ist nicht des Windes Weh’n von fern,
    Verschmolzen mit der Vöglein Sang
         Gerichtet an den Abendstern.

    Da höre ihre Stimme ich!...

  • [20] Hinz und Kunz

    Hinz     Was doch die Großen alles essen!
              Gar Vogelnester; eins, zehn Taler wert.
    Kunz     Was? Nester? Hab' ich doch gehört,
              Daß manche Land und Leute fressen.
    5 Hinz     ...

  • Hymnen, aus dem Griechischen.

    An die Musen und Apollon.
    Musen, euch sing’ ich zuerft, und Apollon dich, und Kronion:
    Denn, von den Musen gesandt und dem Fernhintreffer Apollon,
    Kommen zu uns des Gesangs und der Leier kundige Männer;
    Aber die Herrscher vom Zeus. O selig, welcher der Musen
    5 Liebe gewann! süß strömet ihm stets von den Lippen die...

  • Bin meiner Mutter einzig Kind
         Und liebe seine Mode, Herr.
    Legt’ ich mich in ’nes Mannes Bett,
         Da fürcht’t’ ich mich zu Tode, Herr.

    5           Ich bin zu jung zur Ehe noch,
                   Ich bin zu jung zur Ehe noch,
              Bin noch zu jung – es wär’ ’ne Sünd’
                   Nähm’ man mich von der Mutter doch. –

    Die Mutter...

  • [44]
             Ich denke Dein.

                 (1792.)

    Ich denke dein, wenn sich im Blütenregen
              Der Frühling mahlt;
    Und wenn des Sommers mild gereifter Seegen
              In Aehren stralt.

    5...