• Tu fi ex animo velis bonum
    Addas operam – sola Cadaver est voluntas.
    Plautus.

    Scheu nicht die Löwen um den Tron
         Fortunens – Schwinge dich beherzt auf seine Stuffe,
    Und harre nicht in stolzer Trägheit, Sohn,
         Bis dich der Mund der Göttin rufe.

    5 Was nüzt dir forschender Verstand
         Der in den Weltlauf sieht und deine Pflicht...

  • [127] Der Vorwurf.

    Wie, Damon, du beklagest dich,
    Daß du weit stärker liebst, als ich!
    Sprich, was hast du noch je gewagt?
    Von mir gefordert? ich versagt?

    5 Du kömmst, entgegen lauf ich dir:
    Du...

  • Der Würdigste.
    Wer ist das würdigste Glied der Regierung? Ein wackerer Bürger,
         Und im despotischen Land ist er der Pfeiler des Staats.

  • [48]
               Der Wald.

                 (1779.)

    Nimm mich in kühligen, schattigen Arm,
    Säuselnder Hain!
    Fern von rauschender Freuden Schwarm,
    Ungestört vom nagenden Harm,
    5 Will ich deiner mich freu’n!...

  • Auf Craigie-Burn der Abend fällt
         Und froh erwacht der Morgen;
    Schmückt auch der Frühling Wald und Feld,
         Mir bringt er Gram und Sorgen.

    5 Ich seh’ die Bäum’ und Blumen all’
         Und hör’ die Vögel singen;
    Aus meinem Herzen kann nur Qual
         Als Echo wiederklingen.

    [...

  • [96] XIV. DER WANDERSMANN UND DIE SONNENUHR.

    Bey einer Sonnenuhr blieb einst ein Wandrer stehn;
    Die Morgensonne schien, die Uhr wies auf halb achte.
    Der Mann sprach: Es ist früh, ich will bis...

  • Der Wechsel der Dinge.
    Ein Echo. Nach dem Spanischen.
    Verschwunden ist sie meinem Blick;
    Werd ich sie wiedersehn?
    „Verschwunden ist sie dir zum Glück;
    Du wirst sie wiedersehn.
    5 Freuden und Leiden, wie wechselt ihr so? –
    „Es wechseln die Freuden
    Zu mildern die Leiden;
    Sei froh! Sei froh“.

    Oft werd’ ich wenden meinen Blick:...

  • [94] Der Weise.

    Von allen Freuden abgeschieden,
    Mit Wasser und mit Brod zufrieden,
    Lebt dort Arist vergnügt allein.
    Und man verleibet ihn den Reihn
    5 Der Weisen unsrer Zeiten ein.

    Von ihm bin ich nicht...

  • Der Weltgeist.

         Als du vom Himmel kamst, selige Liebe,
    Weckten dein leises Wort schlafende Triebe,
    Senkte sich Frühlingsluft auf Flur und Hain.
    Die ihr im stillen Thal schweigend euch bücket,
    5 Die ihr des Hügels Haupt mit Anmuth schmücket,
    Euch, zarte Blumen, schuf die Lieb’ allein.

         Sie lockt der Lüfte Volk von Zweig zu Zweigen,...

  • Der Werth

    nach Pope.

    Ohne Natur was sind der Sterblichen schwache Verdienste?
          Darum ehre dich selbst, Freund, und verachte dich selbst.