• Der Biedermann.
    Wer ist der edlere Mann in jedem Stande? der immer,
         Welchen Vortheil er hat, stets sich zum Gleichgewicht neigt.

  • Der Edelknabe und die Müllerinn.

    Altenglisch.

    Edelknabe.
    Wohin? wohin?
    Schöne Müllerinn!
    Wie heißt du?

    Müllerinn.
          Lise.

    Edelknabe.
    5 Wohin denn wohin?
    Mit dem Rechen in der Hand?

    Müllerinn.
    Auf des Vaters Land
    Auf des Vaters Wiese!

    Edelknabe.
    Und gehst so allein?

  • Wo der See, mit grüner Welle,
    Dumpf der moosbedeckten Zelle
    Schroffe Klippenwehr umschäumt,
    Hallt dein Nam’, in stiller Feyer,
    5 Wann der Berge Silberschleyer
    Sich mit Abendgold besäumt.

         Der Gewährung Stunde segnet,
    Da sein Auge dir begegnet,
    Hier ein grauer Eremit,
    10 Dessen Brust, im freyen Schoosse
    Wilder Felsen,...

  • [115] Der Entschluß.

    Ja ja, der Trauben Gott allein
    Will ich die besten Stunden weihn:
    Ich fühlte gnug der Liebe Plagen,
    Kommt Brüder, helft mir sie verjagen.

    5 So sang ich; Brüder sangen drein:...

  • [51] Der Eremit.

    Dem stürmischen Geräusch der schnöden Welt entrissen
    In diesem finstern einsamen Hayn,
    An den Gedankenreichen Flüssen
    Will ich mich ganz der Weisheit weihn.
    5 Von keinem eitlen Wahn bethört,...

  • Der Erste.
    Wer ist denn wirklich ein Fürst? Ich hab es immer gesehen,
         Der nur ist wirklich Fürst, der es vermochte zu seyn.

  •      Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll,
    Ein Fischer saß daran,
    Sah nach dem Angel ruhevoll,
    Kühl bis an’s Herz hinan:
    5 Und wie er sitzt und wie er lauscht,
    Theilt sich die Fluth empor,
    Aus dem bewegten Wasser rauscht
    Ein feuchtes Weib hervor.

         Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:
    10 Was lockst du meine Brut
    Mit...

  • [8]
    Der Frühlingsregen am Genfersee.

    Düstrer Wolkenzug , o schwebe näher,
         Walle still am Jura dort hinab[1];
    Und der Landmann , treuer Wetterspäher,
         ...

  • Der Freund.

         Von wem soll meine Leier schallen?
    Wer füllt mit Glut des Dichters mich?
    Von allen Tugenden, den Seligkeiten allen
    0! Freundschaft, wähl’ ich dich.

    5      Heil dem, der innig dich empfindet,
    Die nur in wenig Edlen glimmt;
    Der unter Tausenden die schöne Seele findet
    Zur Deinigen gestimmt!

         Er trotzt der...

  • Der Freund.
    Dieser ist mir der Freund, der mit mir Strebenden wandelt,
         Lädt er zum Sitzen mich ein, sag ich ihm dießmal: Leb wohl!